Schulbeginn: Chancen und Risiken der KI
Anlässlich der allgemeinen Rückkehr aus den Sommerferien setzen sich Europas Medien mit dem Einsatz der Künstlichen Intelligenz in den Schulen auseinander: neuartige Schummelhilfe oder wichtige Vorbereitung für die berufliche Zukunft?
Jetzt die Weichen richtig stellen
Einen nahezu historischen Einschnitt erkennt Hürriyet:
„Das neue Schuljahr kann als ein Novum in der Geschichte unserer technologischen Zivilisation betrachtet werden: als erstes akademisches Jahr, in dem künstliche Intelligenz über alle Kanäle via ChatGPT in das Bildungssystem Einzug halten wird. .... ChatGPT kann sich zu einem Kopierwerkzeug entwickeln, wie es noch keine Generation zuvor hatte, birgt aber auch die Chance, den Bildungsprozess mit der Technologie des maschinellen Lernens zu bereichern. Richtig eingesetzt, ist es ein echtes Vorbereitungsinstrument für die von künstlicher Intelligenz unterstützte Berufswelt der Zukunft.“
Schlüsselkompetenzen erwerben
Im Umgang mit KI sollte man sich nicht auf die Frage nach dem Ob, sondern auf die Frage nach dem Wie konzentrieren, empfiehlt Bioethikerin Ana Paula Nunes in Público:
„Wir müssen digitale Empathie entwickeln. Digitale Empathie ermöglicht eine bessere Kommunikation zwischen Mensch und Maschine und ist für die Optimierung der KI-Fähigkeiten unerlässlich. ... KI-Technologie sollte als Ergänzung eingesetzt werden, nicht als Ersatz für den Menschen. Menschen werden nicht von KI überholt, sondern von Menschen, die wissen, wie man mit KI umgeht.“
Gute Sparringspartner beim Sprachenlernen
Beim Erlernen von Fremdsprachen können Chatbots eine unterstützende Rolle spielen, findet die Professorin für Sprachunterricht Fanny Meunier in La Libre Belgique:
„Sie können den Schülern helfen, das Lernen von Fragen und Antworten zu verbessern, den Sinn von Worten und Ausdrücken im Dialog zu verstehen oder undeutliche Sätze zu korrigieren. Die Tools können also als Lernhilfe genutzt werden. Diese Art des Übens wird von Schülern häufig als weniger stressig wahrgenommen, weil die mögliche Angst vor dem Urteil der Klassenkameraden oder der Lehrkraft abnimmt. Somit verfügen die Schüler über größere kognitive Kapazitäten, um sich auf die Sprache zu konzentrieren und sie fühlen sich etwas wohler, wenn sie sich auf echte Gespräche mit Gleichaltrigen einlassen.“