Rumänien: Korruption beim Kauf von Covid-Impfstoff?
Die rumänische Antikorruptionsbehörde DNA will gegen die beiden ehemaligen Gesundheitsminister Vlad Voiculescu und Ioana Mihăilă sowie Ex-Premier Florin Cîţu wegen Amtsmissbrauchs ermitteln. Sie sollen 2021 während der Corona-Pandemie weit mehr Covid-Impfdosen als nötig bestellt und so für den Staat einen Milliardenschaden verursacht haben. Die Landespresse beleuchtet Hintergründe.
Alle Beteiligten unter die Lupe nehmen
Die Ermittlung müsste deutlich mehr Personen betreffen, findet Spotmedia:
„Die DNA-Untersuchung ist wichtig, weil sich viele Bürger während der Pandemie über erhebliche Mängel bei der Organisation von medizinischer Behandlung und Ausrüstung beklagt hatten, über die Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung, über die Impfstrategie und die undurchsichtige Art und Weise, wie die Krise bewältigt wurde. Es gibt viele unbeantwortete Fragen und eine solche Untersuchung sollte Licht in die verworrenen und undemokratischen Entscheidungen bringen, als es um Leben und Tod während der Pandemie ging. … Eine Untersuchung ist nötig, aber sie muss sich auf alle beteiligten Akteure erstrecken, die Befugnisse hatten und Entscheidungen trafen.“
Ein Glaubwürdigkeitstest
G4media.ro beschäftigt sich mit kursierenden Zweifeln an Ermittler George Adrian Matei:
„Das Problem des Ermittlers scheint nicht seine politische Unabhängigkeit zu sein. Seine Verletzlichkeit liegt in etwas ganz anderem: in seiner persönlichen Subjektivität. Staatsanwalt Matei ist bekannt dafür, dass er ein überzeugter Impfgegner ist. Darüber hat Presshub geschrieben, andere haben G4media.ro die Information bestätigt. ... Wenn die Dinge so stehen, wird die gesamte Konstruktion der Ermittlungen in Frage gestellt. Will etwa der Staatsanwaltschaft mit diesen Anschuldigungen seine persönlichen Theorien über den Impfstoff und die Impfung untermauern? Dieser Fall ist ein guter Test für die Glaubwürdigkeit der Antikorruptionsbehörde DNA.“