Afghanistan: Die Unterdrückung nimmt zu
Die seit nunmehr drei Jahren Afghanistan erneut regierenden extrem-islamistischen Taliban haben die Einschränkung der Freiheits- und Menschenrechte weiter vorangetrieben. Ein neues "Tugendgesetz" verbietet Frauen das Singen oder Rezitieren in der Öffentlichkeit. Hinzu kommen strenge Kleidungsvorschriften für Frauen und Männer und Verbote von Homosexualität, Musik und außerehelichen Beziehungen.
Internationale Gemeinschaft hat wieder versagt
Yetkin Report ist empört:
„Trotz dieser ungeheuerlichen Verstöße gegen die Rechte der Frauen hat die internationale Gemeinschaft keine konsequente, koordinierte und auf Rechten basierende Antwort auf diese Krise gegeben. Die Reaktion war bruchstückhaft. Es fehlte das Engagement, konkrete Schritte zur Verteidigung der Menschenrechte und des Völkerrechts zu unternehmen. Stattdessen hat die internationale Gemeinschaft die Verstöße der Taliban gegen die Rechte von Frauen und Mädchen schrittweise akzeptiert. Darin zeigt sich eine gefährliche Tendenz zur Normalisierung solcher Verstöße.“
Das sollte das Gewissen der Menschheit erschüttern
El País fordert Taten:
„Ende Juni nahm eine Delegation aus Kabul – ohne Frauen oder Vertreter der Zivilgesellschaft – am dritten [Uno]-Afghanistan-Gipfel in Doha teil. Ein eklatanter Widerspruch seitens der Uno, deren Sonderberichterstatter für Menschenrechte im Land, Richard Bennett, Tage zuvor daran erinnert hatte, dass die Institutionalisierung der Unterdrückung von Frauen und Mädchen 'das Gewissen der Menschheit erschüttern sollte'. Keine geopolitische Dringlichkeit rechtfertigt es, die fanatische Unterdrückung der Menschenrechte der Frauen und Mädchen in Afghanistan zu ignorieren. Die internationale Gemeinschaft darf die afghanischen Frauen nicht wieder in der Hölle allein lassen. Und jetzt auch noch in Schweigen.“