Kursk: Nordkoreas Soldaten in Kämpfe verwickelt
Nach Aussage des Kyjiwer Verteidigungsministers Rustem Umerow haben ukrainische Truppen erstmals nordkoreanische Soldaten bekämpft. Nach US-Angaben sind inzwischen 11.000 bis 12.000 Soldaten aus Nordkorea im Einsatz, offenbar vorrangig in der russischen Region Kursk. Dass Moskaus neuer Alliierter nun an der Front im Ukraine-Krieg steht, alarmiert die Kommentatoren.
Ein gewaltiges geopolitisches Risiko
Der Einsatz hat das Potential, die Sicherheitslage auf dem Globus zu verändern, warnt die Süddeutsche Zeitung:
„Für Pjöngjang zählt der erhoffte Technologietransfer. Kim will von Moskau das Know-how für den Bau weitreichender Raketen, möchte sein Atomwaffen-Programm vorantreiben. Darin liegt ein gewaltiges geopolitisches Risiko weit über die Ukraine hinaus. Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist seit Langem instabil. Ein moderner gerüstetes Nordkorea könnte den US-Alliierten Südkorea noch stärker bedrohen, als es dies ohnehin schon tut.“
Ukraine braucht endlich Chancengleichheit
Espreso fordert die Aufhebung aller Beschränkungen für den Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele in Russland:
„Mit dem Einsatz der nordkoreanischen Truppen sollten alle Beschränkungen aufgehoben werden, damit die Ukraine ihre territoriale Souveränität verteidigen kann. Ganz zu schweigen davon, dass Putins Russland Waffen aus Nordkorea importiert hat, mit denen es überall in der Ukraine zuschlagen kann. Und die USA sowie der gesamte Westen zögern immer noch, dem ukrainischen Militär zu erlauben, Angriffe tief im russischen Gebiet durchzuführen. Damit wird die Ukraine der Chancengleichheit [im Krieg] gegen die Russischen Föderation beraubt.“
Kaum mehr als Kanonenfutter
Die für Russland rekrutierten nordkoreanischen Soldaten haben schlechte Überlebenschancen, prophezeit Irish Examiner:
„Keiner der jungen Männer, die für Kim Jong-uns Millionenheer – laut Kim die 'stärkste Armee der Welt' – eingezogen wurde, hat bisher an Kampfhandlungen teilgenommen. Sie werden auf unbekanntem Terrain kämpfen, mit neuen Waffen und in Uniformen, die die Flagge eines Landes tragen, über das sie wenig wissen: Russland. Während ihre Ankunft den Druck auf Russland verringert, mehr eigene Bürger einzuziehen, glauben Experten, dass die militärischen Vorteile für den Kreml begrenzt sein werden. ... Die Soldaten, die wohl größtenteils im Teenageralter oder Anfang 20 sind, wurden im bergigen Nordkorea ausgebildet und haben keine Erfahrung mit den weiten Schlachtfeldern der Ukraine.“