Elf Tote bei Amoklauf in schwedischem Schulzentrum
Im schwedischen Örebro sind am Dienstag bei Schüssen in einem Bildungszentrum mindestens elf Menschen getötet worden, etliche weitere wurden verletzt. Nach Polizeiangaben befindet sich der Täter wahrscheinlich unter den Toten. Nach bisherigen Erkenntnissen liege kein terroristisches Motiv vor, hieß es. Kommentatoren versuchen, die Tat einzuordnen.
Ein nationales Trauma
Sydsvenskan ist fassungslos:
„Es handelt sich um unfassbare und brutale Gewalt, die genau als solche betrachtet werden muss, nicht als ein 'unglaublich tragisches Ereignis', wie die Polizei erklärte. ... Natürlich ist es menschlich, nach Antworten und Erklärungen für Gewalt zu suchen. Nicht zuletzt, wenn die Gewalt auf dem Schulgelände stattfindet. Und nicht zuletzt, wenn die Gewalt offenbar Studierende mit ausländischem Hintergrund betrifft. Am Dienstagabend versammelten sich Menschen unterschiedlicher Religionen, nicht zuletzt auch Muslime, um zu trauern. Dies ist ein nationales Trauma.“
Amerikanisches Szenario
Corriere della Sera fühlt sich an Massenschießereien in den USA erinnert:
„Das Massaker in Örebro erzählt von einem 'amerikanischen' Szenario in einem Land, in dem Gewalt inzwischen weit verbreitet ist. Das Attentat ereignete sich in einem Bildungszentrum, das auch von Einwanderern frequentiert wird, wobei die Art der Tat an amerikanische Massenschießereien erinnert: Eindringen in das Gelände, wiederholte Schüsse, möglicherweise Brandstiftung, Tod des Täters. ... Nach den derzeit vorläufigen Informationen ist der Täter kein Mitglied einer terroristischen Vereinigung. ... Es ist noch zu früh, um die Matrix zu beschreiben, doch ist es angesichts der Dynamik schwierig, dies nicht als einen Terrorakt zu betrachten, der zu einem besorgniserregenden Klima auf nationaler Ebene beiträgt.“