Erdbebenserie erschüttert griechische Inseln
Seit fast zwei Wochen werden die griechischen Kykladeninseln im Ägäischen Meer von einer Welle von Erdbeben heimgesucht. Experten sind besorgt und Tausende Anwohner und Touristen verließen die beliebte Ferien- und Vulkaninsel Santorini, die am Mittwoch vom bislang schwersten Beben mit einer Stärke von 5,2 betroffen war. Mensch und Natur passen nicht immer gut zusammen, stellen Kommentatoren fest.
Grenzen des Zulässigen überschritten
Protagon schreibt über die Bauaktivitäten im Vulkangebiet von Santorini:
„Es sollte nicht als Mysterium betrachtet werden, wie die Caldera [durch Vulkanausbruch enstandene Kraterregion] bebaut wird, und heute ist bekannt, dass Genehmigungen widerrufen werden, obwohl sie gar nicht hätten erteilt werden dürfen. Das ist kein Geheimnis, das ist 'Magie' à la Greca. Erst kürzlich wurde übrigens beschlossen, Bauarbeiten in der Caldera zu verbieten. … Offensichtlich ist es aber bereits zu spät. Die Grenzen der zulässigen Bebauung sind längst überschritten und alle Genehmigungen, die heute widerrufen werden, hätten nicht nur nicht erteilt werden dürfen, sondern waren verboten. Aber jemand hat sie erteilt.“
Naivität gegenüber Naturgewalten
Phileleftheros philosophiert über das Verhältnis von Mensch und Umwelt:
„Einerseits ist der Glaube des Menschen, er könne die Natur zähmen, bewundernswert: dass er Erdbeben, Vulkane und Tsunamis kontrollieren kann. Deshalb investiert er Millionen am Rande von Klippen, über Vulkanen. Ist das Naivität, Arroganz oder vielleicht eine optimistische Einstellung, dass alles gut werden wird? ... Dass wir Zeit haben zu gewinnen, indem wir die Wildheit oder die Ruhe oder was auch immer die Natur an Reizen bietet, nutzen. Aber schaffen wir das? Die Besucher verlassen die Insel in aller Eile, die Geschäftsleute sind besorgt über die Saison, die verloren geht, und die treuen Inselbewohner, diejenigen, die hier verwurzelt sind, versuchen, sich zu schützen, ohne die Insel zu verlassen.“