Moskau schickt Kriegsflotte ins Mittelmeer
Russland verlegt in diesen Tagen eine Flotte unter Führung des Flugzeugträgers Admiral Kusnezow vor die syrische Küste. Aufregung gab es um eine Genehmigung Spaniens, die Flotte in der Exklave Ceuta aufzutanken. Als Madrid ankündigte, die Entscheidung zu überdenken, zog Moskau die Anfrage zurück. Misstrauisch verfolgt die Presse das Geschehen.
Russland lässt Muskeln spielen
Die Verlegung einer Flotte von acht Kriegsschiffen ins Mittelmeer ist eine weitere Machtdemonstration Russlands, analysiert die Neue Zürcher Zeitung:
„[D]ie russische Operation ist ... ein politisches Signal: Auch wenn die Verlegung schon vor Monaten angekündigt wurde, macht sie deutlich, dass Moskau nicht auf Diplomatie setzt, sondern sich für den Endkampf um Aleppo rüstet. Aller Voraussicht nach kommt damit erstmals ein sowjetisch-russischer Flugzeugträger in einem Krieg zum Einsatz. Putin weiss um den Symbolwert solcher Waffen, die wie wenige andere den Willen zum globalen Machteinsatz zum Ausdruck bringen. Dies verwandelt Russland zwar noch längst nicht in eine echte Weltmacht. Aber solange der Westen ihm nicht entschlossener entgegentritt, wird Putin zielstrebig jede Chance für solche Muskelspiele nutzen.“
Ungeschickter Alleingang von Madrid
El Mundo beschäftigt sich mit der zwischenzeitlich von Spanien erteilten Erlaubnis zum Auftanken der russischen Kriegsschiffe in Ceuta und fordert, dass Madrid seine Handlungen besser mit den Bündnispartnern abstimmen muss:
„Die Regierung hat in diesem Fall unachtsam gehandelt. Erstens, weil es höchst fragwürdig ist, das Auftanken und Versorgen der Flotte eines Landes zu genehmigen, das im Syrienkrieg eine den Bündnispartnern entgegengesetzte Haltung vertritt. Und zweitens, weil man dies anscheinend ohne die nötige Transparenz und entsprechende Berichte an die Nato-Führung getan hat. Nur so lässt sich die öffentliche Kritik des Nato-Generalsekretärs erklären, der sonst nicht gerade die Medienpräsenz sucht.“