Spaniens Korruptionsankläger in der Kritik
Der in der Kritik stehende Chef der spanischen Antikorruptionsbehörde, Manuel Moix, hat zugegeben, dass er eine Offshore-Gesellschaft im Steuerparadies Panama unterhält, sieht aber keinen Grund für Konsequenzen. Spanische Kommentatoren bezeichnen das Verhalten des Staatsanwalts als dreist und fordern ihn zum Rücktritt auf.
Rücktritt ist zwingend erforderlich
Am Rücktritt des Antikorruptions-Staatsanwalts Manuel Moix führt kein Weg mehr vorbei, stellt El Periódico de Catalunya fest:
„Wie man es auch dreht und wendet: Moix kann nicht auf seinem Posten bleiben. Sollte man nun versuchen, dieses für diesen Posten höchst anormale Verhalten mit juristischen Ausflüchten zu rechtfertigen, würde die Antikorruptionsbehörde die Glaubwürdigkeit einbüßen, die sie zum Ausüben ihrer Aufgabe unbedingt braucht. ... Wenn sich diejenigen, die in eigens dafür geschaffenen Institutionen das Allgemeingut schützen sollen, nicht entsprechend vorbildlich verhalten, darf man sich nicht wundern, wenn die Bürger den Glauben an die Staatsgewalt - in diesem Fall in die Justiz - immer mehr verlieren.“
Mindestens naiv, wenn nicht gar dreist
Selbst die eher regierungsfreundliche La Razón kritisiert den Chef der Antikorruptionsbehörde Manuel Moix:
„Auch wenn bislang die Legalität dieser Offshore-Gesellschaft nicht in Frage gestellt wurde und Moixs Anteile daran deklariert wurden, ist es ebenso Fakt, dass Moix seine Vorgesetzten vor seiner Nominierung nicht darüber informiert hat. Er hat die Beteiligung also verheimlicht - und das ist in der Tat entscheidend. Es mag ja sein, dass er dies für irrelevant hielt, da er die 'Unvereinbarkeit mit seinem Amt' nicht erkannte, aber das wäre eben ein Irrtum. Denn für eine Institution wie die Antikorruptionsbehörde hat die Glaubwürdigkeit oberste Priorität, entsprechend hoch ist der Anspruch. Davon auszugehen, dass es gewissermaßen normal sei, dass ein Staatsanwalt Gesellschaften in Steuerparadiesen wie Panama unterhält, ist mindestens naiv, wenn nicht gar dreist.“