Griechenlands Müllarbeiter auf den Barrikaden
Mitten in der Sommerhitze türmt sich in Griechenland vielerorts der Abfall. Seit mehr als einer Woche streiken die Mitarbeiter der Müllabfuhr. Sie wollen erreichen, dass Tausende befristet Beschäftigte fest bei den Gemeinden angestellt werden. Innenpolitisch wird indes diskutiert, ob die Abfallwirtschaft nicht grundsätzlich privatisiert werden sollte, so wie in einigen Städten schon geschehen. Dies scheint auch einigen Kommentatoren nicht die schlechteste Lösung zu sein.
Saubere Straßen sind Bürgerrecht
Der Staat ist nicht in der Lage, seinen grundlegenden Pflichten gegenüber den Bürgern nachzukommen, kritisiert Eleftheros Typos:
„Obwohl durch die höheren Steuereinnahmen mehr Geld für die öffentlichen Ausgaben zur Verfügung steht, wird die Qualität der Dienstleistungen immer schlechter. ... Die Bürger können nicht verstehen, wie es möglich ist, dass die meisten Gemeinden viele Angestellte beschäftigen, aber bei der Müllabfuhr Mitarbeiter mit befristeten Verträgen arbeiten. … Die Steuerzahler zahlen einen hohen Preis und fordern entsprechende Dienstleistungen. Das ist die große Herausforderung für die Entwicklung der Wirtschaft: Den Staat so zu reformieren, dass jeder Euro den Bürgern zugutekommt und nicht in Bürokratie und Pfründen verlorengeht.“
Mit sozialem Ansatz privatisieren
Einen Kompromissvorschlag für die Auslagerung der Abfallentsorgung an Privatbetriebe macht Protagon:
„Man braucht die beste Lösung zu niedrigsten Kosten - einfache Arithmetik. Was ist besser für eine Gemeinde? Mitarbeiter zu haben oder die Müllabfuhr einem Privatunternehmen zu übergeben? … Man könnte natürlich auch die Bürger fragen, wie es weitergehen soll. Mit Gemeindemitarbeitern oder Beschäftigten einer Privatfirma? ... Es gibt nur eine Lösung: Da die Festanstellung von Personal - wegen der Sparmemoranden - schwierig bis unmöglich ist, sollten die Bürgermeister von den interessierten Firmen verlangen, so viele ehemalige Gemeindemitarbeiter wie möglich anzustellen.“