CHP und ihr "Kampf für Gerechtigkeit"
Die türkische Oppositionspartei CHP setzt mit einem viertägigen Kongress ihren Kampf für Gerechtigkeit fort. Rund 10.000 Menschen kamen am Samstag zur Eröffnung in Çanakkale, einem symbolträchtigen Ort, an dem das türkische Heer im Ersten Weltkrieg unter dem Kommando des späteren Republikgründers Atatürk den Angriff der Entente-Truppen abwehrten. Kemalistische und linke türkische Medien sind begeistert.
Türkei dürstet nach Gerechtigkeit
Das Thema Gerechtigkeit sollte oberste Priorität in der Türkei haben, findet Sözcü:
„In einem Land ohne Gerechtigkeit gibt es keinen Frieden und keine Freude! Hunderttausende Menschen suchen nach Gerechtigkeit. Das ist der Grund, warum der Protestmarsch von [CHP-Chef] Kılıçdaroğlu auf so viel Unterstützung stieß. Auf dem Gerechtigkeitskongress in Çanakkale wird vier Tage lang über Gerechtigkeit in der Türkei gesprochen. Gäbe es tatsächlich Gerechtigkeit in unserem Land, wären dann so viele Menschen seit Monaten im Gefängnis, obwohl ihnen keine Schuld nachgewiesen werden konnte?“
Jetzt die Volksmassen mobilisieren
Die Stimmung und die Ergebnisse des Kongresses für Gerechtigkeit müssen in das ganze Land getragen werden, fordert Evrensel:
„Es wird von Tag zu Tag wichtiger, die Ergebnisse des Gerechtigkeitskongresses auf kommunalen Veranstaltungen zu diskutieren und mittels dieser die Aufklärungsarbeit zu bereichern. Denn schließlich ist die Diskussion rund um die Forderung nach Gerechtigkeit keine intellektuelle Debatte, sondern eine, die darauf abzielt, die Volksmassen, die sich um diese Forderung herum versammeln, zu einen und mit in den Kampf um die Demokratie zu ziehen. Nur wenn der Gerechtigkeitskongress und damit auch seine Teilnehmer diese Zielsetzung verfolgen, kann der Kongress erfolgreich werden. Dieses Ziel werden dann die demokratischen Kräfte und Arbeiter, die auf lokaler Ebene das Proletariat anführen, die Fortschrittlichen, die lokalen Intellektuellen und Demokraten umsetzen.“