Konflikt zwischen Saudi-Arabien und Iran
Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hat dem Iran eine "direkte militärische Aggression" gegen sein Land vorgeworfen. Iran beliefere die Huthi-Rebellen im Jemen mit Raketen, sagte er laut Medienberichten gegenüber dem britischen Außenminister Johnson. Kommentatoren fürchten, dass der Konflikt zwischen Saudi-Arabien und dem Iran eskaliert.
Öl macht Kronprinz unangreifbar
Aufgrund der gewaltigen Ölreserven Saudi-Arabiens schweigt die Welt zum Krieg im Jemen, klagt Keskisuomalainen an:
„Die Blockade Katars und die Einmischung in den Bürgerkrieg im Jemen gelten als Projekte des Kronprinzen. Die seit drei Jahren andauernden Bombardements der Saudis im Jemen sind als extrem brutal verurteilt worden. Millionen Menschen sind aus ihren Häusern geflüchtet und die Cholera wütet in dem von Hunger geplagten Land. Die humanitäre Krise ist eine der schlimmsten der jüngeren Geschichte. Die Saudis können in dem Land dennoch wüten, ohne sich sorgen zu müssen, dass jemand Anstoß nimmt - von Sanktionen ganz zu schweigen - denn sie haben die weltweit größten Ölreserven.“
Krieg im Jemen könnte sich ausweiten
Der Krieg im Jemen hat die nächste Eskalationsstufe erreicht, kommentiert Der Standard:
„Zum mindestens vierten Mal seit Jahresbeginn wurde eine Langstreckenrakete aus dem Jemen auf Saudi-Arabien abgefeuert: Die jüngste, die am Wochenende über dem Flughafen in der Hauptstadt Riad abgefangen wurde, zeigt, dass die jemenitischen Rebellen nun auch präzise zielen können. Das erhöht die regionale Eskalationsgefahr noch einmal dramatisch: Nicht nur die Saudis bezweifeln, dass die Rebellen, auch wenn sich drei Raketenbrigaden der jemenitischen Armee auf ihrer Seite befinden, allein zu diesem technologischen Sprung imstande waren. Wenn dann noch iranische Hardliner über den Treffer in Riad jubeln und Dubai zum nächsten Ziel erklären, sieht das wie eine Einladung aus, den Iran in die Schranken zu weisen.“
USA benutzen Saudi-Arabien gegen Iran
Der Konflikt zwischen Saudi-Arabien und dem Iran wird von den USA bewusst angeheizt, glaubt Daily Sabah:
„Die frühere US-Regierung billigte nicht nur die Expansionspolitik des Iran, sondern unterstützte sie auch heimlich, um die sunnitische Vorherrschaft zu stören und neue Gleichgewichte im Nahen Osten zu schaffen. Die Hauptmotivation war aber natürlich, ein Milieu zu schaffen, das einen sunnitisch-schiitischen Konflikt auslösen würde. Und leider hat die neue Regierung diesen Plan noch nicht aufgegeben. Wir sollten uns nicht davon täuschen lassen, dass der jetzige US-Präsident Donald Trump den Iran als die Hauptbedrohung der Region beschreibt. ... Die neue Regierung strebt also ebenso danach, einen Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten auszulösen. So haben sie Schritte unternommen, um Saudi-Arabien stellvertretend als Gegner des Iran zu mobilisieren.“