Buschfeuer: Doch keine Folge des Klimawandels?
Angesichts der andauernden Buschfeuer in Australien hat Premier Scott Morrison, eigentlich vehementer Verteidiger der bedeutenden Kohleindustrie des Landes, CO2-senkende Maßnahmen angekündigt. Einige Kommentatoren bezweifeln dennoch, dass das verheerende Ausmaß der Brände etwas mit dem Klimawandel zu tun hat - ganz im Gegensatz zu ihren Kollegen, bei denen angesichts der Feuer alle Alarmglocken schrillen.
Wetter-Anomalie ist schuld
Der Autor und Meteorologe Gilles Granereau, der den Klimawandel bestreitet, weist in Contrepoints die vorherrschende Erklärung für die Brände zurück:
„Die großen Buschfeuer, die in Australien wüten, sind großenteils auf andere Ursachen als den angeblichen Klimawandel zurückzuführen. Auslöser war offenbar ein vorzeitig eingetretenes IOD-Ereignis [eine Anomalie in der Meeresoberflächentemperatur], das für starke Trockenheit gesorgt und außergewöhnliche Hitze impliziert hat. Zu den erschwerenden Faktoren gehört, dass die Menschen fast völlig aufgegeben haben, Brandschneisen zu schlagen. ... Das hat die Entflammbarkeit des Buschs noch verstärkt. ... Es handelt sich eher um eine unangemessene Behandlung von Naturräumen, die gewissermaßen aufgezwungen wird von ideologischen Lobbys, die einen Naturschutz ohne menschliche Eingriffe anordnen wollen.“
Wälder wurden falsch bewirtschaftet
Treibhausgas-Emissionen sind nicht die Ursache für die Brände in Australien, ist Irish Examiner überzeugt:
„Diejenigen, die sich beeilten, das Kabinett von Scott Morrison zu verurteilen, spielen das Versagen der australischen Bundesstaaten und ihrer Regierungen herunter. Einigen von diesen wird nämlich vorgeworfen, mehr auf den Umstieg auf erneuerbare Energien als auf umsichtige Waldbewirtschaftung gesetzt zu haben. Darüber hinaus übersehen die Kritiker bei ihren Ferndiagnosen bewusst, dass es sehr lange dauert, bis sich Treibhausgasemissionen auf das Klima auswirken. Und sie stellen die Zusammenhänge zwischen der globalen Erwärmung und bestimmten lokalen Wetterereignissen übertrieben dar. ... Selbst wenn Australien 2019 CO2-Neutralität erreicht hätte, wären die jüngsten Brände nicht weniger schlimm gewesen.“
Apologeten missbrauchen die Feuer
Observador fragt sich, ob bewusst falsche Ursachen für die Brände gesucht werden:
„Solche Feuer gibt es in Australien seit Urzeiten. Seine Ureinwohner haben sie seit Jahrtausenden als Werkzeug genutzt. ... Sicher, wir können nicht ignorieren, dass menschliches Handeln einen großen Einfluss auf das Phänomen haben kann. Zum Beispiel müssen wir die demografische Entwicklung berücksichtigen: Die australische Bevölkerung hat sich im letzten Jahrhundert verfünffacht. Und hier wie dort werden die meisten Feuer von Menschenhand gelegt. ... Ist das Klima also dafür verantwortlich? Wenn die globalen Temperaturen um 0,05 Prozent niedriger wären und wenn man Australien von Zauberhand vollständig dekarbonisieren würde, würde das die Brände beenden und die Menschen und ihr Eigentum in Sicherheit bringen? Oder ist es einfach ein rücksichtsloser Missbrauch von Katastrophen, um Agenden voranzutreiben?“