Wie lange kann der Lockdown durchgezogen werden?
Die meisten europäischen Länder, in denen wegen der Covid-19-Pandemie bereits Ausgangsbeschränkungen gelten, haben diese vorerst bis Ostern oder kurz danach verlängert. Allerdings rechnen sowohl Experten als auch viele Kommentatoren damit, dass es mit den mehr oder minder strengen Lockdowns weiter gehen wird - und blicken darauf, wie diese Herausforderung gemeistert werden kann.
Geduld der Massen ist endlich
Die Ausgangsbeschränkungen werden Politik und Gesellschaft noch auf eine harte Probe stellen, warnt The Times:
„Wir befinden uns derzeit in der vergleichsweise leicht zu bewältigenden Phase. Wenn sich diese Horrorshow in den Sommer hineinzieht, müssen wir mit Spaltungen und Krisenherden rechnen - nicht nur unter denjenigen, die verarmt sind und um ihre Existenz kämpfen, sondern auch unter den Jungen, Rastlosen und zu Tode Gelangweilten. Die größte Herausforderung der Regierung besteht derzeit darin, unsere Gesundheit zu schützen. Schon bald wird es für die Regierung aber vor allem darum gehen, unser aller Zustimmung dazu aufrechtzuerhalten. Dies wird beispiellose Transparenz erfordern. Und es wird bis ins Detail immer wieder neu erklärt werden müssen, warum es die Zwangsmaßnahmen gibt, und wann sie enden werden.“
Im Osten nichts Neues
Das Leben in der Isolation erinnert den Schriftsteller Zahari Karabaschliew in Club Z an das Leben während des Kommunismus in Bulgarien:
„Mehr als 40 Jahre belagerte die Pandemie namens Kommunismus Ost- und Mitteleuropa. … Bulgarien war mittendrin, umgeben von Stacheldraht. Wir wurden streng bewacht. Wer ausbrechen wollte, kam ins Gefängnis oder wurde auf der Stelle erschossen. … So war das Leben unter politischer Quarantäne in den Zeiten des Kalten Krieges. Wir haben es nicht vergessen. Was jetzt gerade passiert, ist nichts Neues für uns Bulgaren. Ebenso wenig die auf uns zukommende Wirtschaftskrise. Wir wissen was Armut ist. Wir werden das alles durchstehen.“