Athen und Rom unterzeichnen AWZ-Abkommen
Nach jahrelangen Verhandlungen haben Griechenland und Italien ein Abkommen geschlossen, das die Ausschließlichen Wirtschaftszonen (AWZ) der beiden Länder im Mittelmeer festlegt. Die jetzige Einigung gilt auch als Reaktion auf eine ähnliche Zusammenarbeit zwischen der Türkei und Libyen. Athen will künftig auch mit Ägypten und Albanien kooperieren. Warum das der richtige Weg ist, beleuchten Kommentatoren.
Souveränität verteidigen
Dieses Abkommen sendet auch eine wichtige Botschaft an die Türkei, stellt der Jurist Antonis Stylianou in Alitheia klar:
„Es ist das erste AWZ-Abkommen für Griechenland und es kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für die weiteren geopolitischen Entwicklungen in der Region, mit den starken Provokationen der Türkei im östlichen Mittelmeerraum, der Anzweiflung der souveränen Rechte Griechenlands und Zyperns. Dazu versucht die Türkei, das illegale Abkommen, das sie mit Libyen geschlossen hat, umzusetzen, und droht mit der Durchführung seismischer Untersuchungen und Bohrungen auf dem griechischen Festlandsockel.“
So muss es weitergehen
Dieses Abkommen ist ein Meisterstück der Diplomatie, findet das regierungsnahe Blatt Kathimerini:
„Es ist ein perfektes Beispiel für die bedeutenden Vorteile, die sich aus aktiven, diskreten und methodischen diplomatischen Bemühungen ergeben. Das Abkommen und der Prozess, wie es erreicht wurde, sind auch ein Beispiel dafür, wie Griechenland von nun an mit dem Rest seiner Nachbarn handeln sollte - zumindest mit denen, die sich an das Völkerrecht halten. Das Land muss schnelle Fortschritte anstreben, die nicht von dogmatischen Zwängen und Obsessionen eingeschränkt werden, da der Stand der Dinge in der Region es uns nicht erlaubt, unvollendete Geschäfte weiterhin liegen zu lassen.“