Moderna und Pfizer wollen mehr Geld von Brüssel
Die US-Unternehmen Moderna und auch Pfizer, das den Covid-Impfstoff Comirnaty von Biontech produziert, haben einem Bericht der Financial Times zufolge in Verhandlungen mit der EU die Preise für ihre mRNA-Impfstoffe angehoben. So koste eine Dosis Comirnaty nunmehr 19,50 statt 15,50 Euro, Modernas Spikevax 21,50 statt 19 Euro. Eine in jeder Hinsicht ungünstige Entwicklung, meinen Kommentatoren.
Endlich global handeln
Europa trägt Mitschuld an der Entwicklung, kritisiert L'Echo:
„Nachdem die USA monatelang Covax verschmäht hatten, haben sie den Versand von 500 Millionen Dosen geplant. ... Die EU-Kommission wird bis Ende 2021 200 Millionen Dosen verteilt haben. Diese Zahlen werden als äußerst unzureichend beurteilt, so dass einige Länder, die schlechter dran sind, nicht länger auf die versprochene Gabe warten wollen, selbst wenn sie gratis ist. So hat Ruanda nun direkt verhandelt mit Pfizer. ... Der Konzern ist ganz klar einer der großen Gewinner dieses Chaos, das uns langsam teuer zu stehen kommt. Es liegt an uns, die Kosten zu begrenzen, indem wir die Pandemie so betrachten, wie sie ist: global.“
So bestärkt man Verschwörungsmythen
Die Coronarebellen werden sich bestätigt fühlen, klagt Le Temps:
„Ein Refrain der Anhänger von Verschwörungstheorien lautet: Die Pandemie ist ein machiavellistischer Plan der Mächtigen der Welt, die im Geheimen agieren, um unsere Freiheiten zu vernichten und Milliarden zu verdienen, indem sie gefährliche Produkte absetzen. … [Sie] können nunmehr schreien: 'Wir hatten recht, die Welt wird von Profitgierigen regiert!' Denn so ist es bei Verschwörungstheorien stets: Man schnappt sich eine bestätigte Information und bindet sie als Beweis in einen verrückten ungenießbaren Brei. Dabei werden die vorherigen unsinnigen Theorien sorgsam vergessen, die in der Zwischenzeit veraltet sind, wie die 5G-Chips, die in den Impfstoffen enthalten sein sollen.“