Orbán provoziert Kroatien
Der ungarische Premierminister sperrt sich gegen das Öl-Embargo der EU gegen Russland. Neben Brüssel brüskiert er nun auch Zagreb. "Wenn sie uns das Meer nicht genommen hätten, hätten auch wir einen Hafen", sagte er in Anspielung auf die kroatische Küste, die einst zum Königreich Ungarn gehörte. Für den Import nicht-russischen Öls wäre ein Hafen nötig, so Orbáns Argumentation. Kommentatoren sind empört.
Untolerierbare Grenzüberschreitung
wPolityce verliert die Geduld:
„Es ist nicht das erste Mal, dass Orbán so etwas sagt. Wir haben bereits vor zwei Jahren davon berichtet, wie der ungarische Regierungschef im Internet ein Bild einer Weltkugel mit einer Karte des ehemaligen Königreichs Ungarn veröffentlichte, zu dessen Grenzen auch Kroatien gehörte. Damals blieb der Vorfall relativ unbemerkt, aber heute befinden wir uns in einer anderen Situation, da in Europa Krieg herrscht. Kein Land ist mehr bereit, stillschweigend zuzusehen, wenn jemand, und sei es nur symbolisch, seine Grenzen überschreitet.“
Närrische Aussagen spielen Putin in die Hände
Orbáns Provokationen sind im besten Fall nur reine Dummheit, meint Index.hr:
„Während die Aggression auf die Ukraine andauert, während wir in Europa offene Aggression mit Panzern und Flugzeugen haben, dient die Aussage [Orbáns], die direkt auf Kroatien abzielt, nur dem Aufkommen von jahrhundertealten Spannungen. ... Im besten Fall ist es die Aussage eines politischen Populisten und politischen Narren. Oder, im schlimmeren Fall, von Putins Schoßhund, einem russischen Verbündeten, der die europäische Einheit in der Verurteilung der russischen Aggression zerstören will.“