Affenpocken: Wie besorgniserregend ist der Ausbruch?
Die WHO hat wegen der ungewöhnlich hohen Zahl von Affenpocken-Erkrankungen außerhalb des endemischen Gebiets - West- und Zentralafrika - Maßnahmen gefordert. Es brauche mehr Aufklärung und eine Nachverfolgung der Infektionsketten. Besonders betroffen mit rund 150 Fällen ist derzeit Europa. Das Virus überträgt sich durch engen Körperkontakt und verläuft meist mild.
Kein Grund zur Panik
Warum der Affenpocken-Ausbruch im Vergleich zu Covid kein Grund zu großer Sorge sein sollte, erklärt BBC:
„Es handelt es sich um ein bereits ziemlich bekanntes Virus und nicht um ein neues. Es gibt bereits Impfstoffe und Behandlungsmethoden. Der Krankheitsverlauf ist meist mild - außer in manchen Fällen bei kleinen Kindern, schwangeren Frauen und Menschen mit schwachem Immunsystem. Die Affenpocken breiten sich langsamer aus als Covid. Wegen des markanten und schmerzhaften Hautausschlags ist die Erkrankung kaum zu übersehen, im Gegensatz zu einem Husten, dem alles Mögliche zugrunde liegen kann. Dies erleichtert die Suche nach infizierten Personen und die Impfung von Ansteckungsgefährdeten.“
Wegsehen rächt sich
Das fehlende Wissen über die Erkrankung ist Ausdruck einer Haltung der Ignoranz, kommentiert die Süddeutsche Zeitung:
„Obwohl die Krankheit seit 1970 immer wieder in ärmeren Staaten beobachtet wurde, war sie dem Großteil der Welt kaum einen Blick wert. Die Affenpocken galten einfach nur als eines dieser vielen exotischen Leiden, als weit weg vom europäischen oder nordamerikanischem Komfort. In einer globalisierten Welt ist diese Ignoranz naiv und gefährlich. ... Die aktuellen Fälle sollten ... als Warnung verstanden werden, wie schnell sich Wegsehen rächen kann.“