Erdoğan will Mitsotakis nie wieder treffen
Der türkische Präsident Erdoğan wirft Griechenland feindseliges Verhalten gegenüber der Türkei vor: Der griechische Premierminister Mitsotakis hatte bei einem Staatsbesuch in den USA vergangene Woche zuletzt die Empfehlung geäußert, keine Rüstungsgüter an die Türkei mehr zu verkaufen, was in Ankara Entrüstung ausgelöst hatte. Die griechische Presse fragt sich, was nun zu erwarten ist.
Gefährliche Rhetorik
Erdoğan dämonisiert Griechenland systematisch, schreibt Proto Thema:
„Wenige Stunden vor seiner Ankündigung, sich nie wieder mit Mitsotakis zu treffen, hatte Erdogan Griechenland als schlechten Nachbarn bezeichnet und behauptet, dass Ankara nach der Operation Attila [der türkischen Invasion Zyperns] angeblich gezwungen war, eine Kriegsindustrie aufzubauen, um den Sanktionen der internationalen Gemeinschaft zu begegnen. ... Erdoğan versucht, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Zum einen zu erklären, dass Griechenland angeblich an allem schuld ist. Und zum anderen, die öffentliche Meinung im eigenen Land auf einen möglichen Krieg oder eine neue 'Friedensoperation' vorzubereiten, wie die Türken die Invasion auf Zypern 1974 bezeichnet hatten.“
Zeit für Klartext aus den USA
Protagon wünscht sich eine harte Reaktion aus Washington:
„Die Spannungen in den griechisch-türkischen Beziehungen sind das Feld, auf dem die Ergebnisse des Besuchs von Mitsotakis in den USA getestet werden. ... Wie werden die Amerikaner reagieren? ... Werden sie wieder auf dem schmalen Grat des Gleichgewichts wandeln oder ein klares Zeichen für die Sicherheit Griechenlands setzen? Ja, Erklärungen, Absichten und Verpflichtungen sind wichtig und nützlich. Aber das ganze Spiel, die ganze Beziehung, die geknüpft wird, zielt vor allem darauf ab, ein lebenswichtiges Bedürfnis zu befriedigen: der Türkei die richtige Botschaft zum richtigen Zeitpunkt zu übermitteln. Und der Moment ist jetzt.“