Acht Milliarden Menschen auf Planet Erde
Nach Uno-Berechnungen hat die Weltbevölkerung am 15. November die Schwelle von acht Milliarden Menschen überschritten. Eine weithin wachsende Lebenserwartung sowie noch immer hohe Geburtenraten in manchen Weltregionen sind die Ursachen. Kann die Erde das verkraften?
Bevölkerungsexplosion verschärft Klimakrise
In vielen Regionen der Erde sollte mehr dafür getan werden, das Wachstum der Bevölkerung zu stoppen, appelliert Kolumnist John Vidal in Irish Examiner:
„Es ist eine Tatsache, dass die natürlichen Ressourcen stärker belastet und mehr Emissionen produziert werden, wenn es in 70 Jahren einige Milliarden mehr Menschen auf der Erde gibt. Doch die Bevölkerungsexplosion wird wie schon immer von den politischen Führern der Welt ignoriert, umgangen oder geleugnet. ... Natürlich müssen die Wohlhabenden ihr Verhalten ändern. Aber den Klimawandel auf den Konsum zu reduzieren, ist in vielen Ländern zu einer Rechtfertigung dafür geworden, nicht auf eine Verringerung der eigenen Bevölkerung hinarbeiten zu müssen.“
Hunger ist Folge ungerechter Verteilung
Die Erde könnte auch zwölf Milliarden Menschen ernähren, stellt Jutarnji list fest:
„Wir verbrauchen Ressourcen schneller, als wir sie erneuern. Aber das ist nicht der Grund, dass von acht Milliarden Menschen 800 Millionen Hunger leiden (während rund 13 Prozent unter Übergewicht leiden). Wir produzieren genug Nahrung für zwölf Milliarden. Nicht die Herstellung ist das Problem, sondern die Verteilung - wie sonst auch im Kapitalismus. Sie verhungern nicht, weil es keine Nahrung gibt, sondern weil sie zu arm sind, diese zu beschaffen. Oder Saatgut zu kaufen. Oder zu bewässern, wo es keinen Regen mehr gibt. Und wir sterben, weil wir uns bis zu Diabetes und Arterienverkalkung überfressen haben.“
Jeder neue Erdenbürger ist willkommen
Der Bevölkerungsanstieg an sich ist kein Problem, findet Die Presse:
„Eine Energieversorgung, die auf nachhaltigen und erneuerbaren Beinen steht, ist durchaus möglich. Viele der dafür notwendigen Technologien sind schon vorhanden, manche werden erst in den kommenden Jahren und Jahrzehnten hinzukommen. … Natürlich ist die Herausforderung dieses Überganges groß. Doch wenn es gelingt, ihn in Europa und Nordamerika zu schaffen, ist er auch in den stark wachsenden Ländern Asiens und Afrikas möglich. Mittelfristig wird es daher wohl eher das Problem werden, dass immer mehr Gesellschaften überaltern. Daher sollten wir uns einfach einmal freuen, dass wir nun einen achtmilliardsten Erdenbürger begrüßen können.“
Überbevölkerung droht regional
Obwohl man nicht mehr von einer globalen Bevölkerungsexplosion sprechen kann, gibt es für Pravda Grund zur Sorge:
„Während 1950 weltweit im Schnitt fünf Kinder auf eine Frau kamen, waren es 1995 drei Kinder und heute etwa 2,3 Kinder. Schätzungen zufolge sollen es im Jahr 2050 nur noch 2,1 Kinder sein. ... Obwohl keine Gefahr einer Überbevölkerung auf der Welt besteht, ist es dennoch fraglich, ob unser Planet die wachsende Zahl von Menschen ertragen kann, denn die Gefahr einer Überbevölkerung auf regionaler Ebene bleibt. Beispielsweise wird in Afrika als einzigem Kontinent die Zahl der Menschen weiter wachsen.“