Wo steht Belarus drei Jahre nach den Protesten?
Drei Jahre sind vergangen, seit es im August 2020 nach den Präsidentschaftswahlen in Belarus zu Massenprotesten kam und diese vom langjährigen Machthaber Aljaksandr Lukaschenka gewaltsam niedergeschlagen wurden. Europas Presse sieht einen Zusammenhang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine und hegt Hoffnungen für einen Wandel.
Ukrainer, Polen und Belarusen verbindet ein Ziel
Die belarusische Gesellschaft hat sich bereits entschieden, erinnert Onet.pl:
„Die politische Revolution in Belarus ist am Ende nicht gelungen, die gesellschaftliche Revolution aber zweifellos schon. Die belarusische Gesellschaft hat sich eindeutig auf die Seite des demokratischen Westens geschlagen. Das kann auf Dauer nicht ohne Folgen bleiben. ... Man darf nicht vergessen, dass Belarus, insbesondere für Polen, nicht weniger wichtig ist als die Ukraine. Deshalb dürfen wir diese Frage nicht aus den Augen verlieren. Kyjiw, Minsk und Warschau haben ein gemeinsames Ziel [wie ein Reim auf polnischen Solidaritätsdemos lautet], das stimmt wirklich!“
Die Opposition unterstützen
Ein baldiger Zusammenbruch des Lukaschenka-Regimes ist möglich, urteilt Frédéric Petit, Abgeordneter der Partei Mouvement démocrate (Modem) in Le Monde:
„Es ist nicht utopisch oder zwecklos, einen Regimewechsel in Belarus zu antizipieren. ... Lukaschenkas Macht ist schwach, sie hält sich nur mit der Unterstützung durch Putins Regime, das seit Kriegsbeginn selbst schwächer wird. ... Die belarusische Opposition zu unterstützen, kommt einer Hilfe für die Ukraine gleich; und Hilfe für die Ukraine ist eine Unterstützung für die belarusische Opposition.“