Schweden: Arbeitskampf gegen Tesla
In Schweden bestreikt die Metallgewerkschaft IF Metall seit vergangener Woche die Werkstätten des US-Autobauers Tesla, weil dieser das schwedische Tarifabkommen nicht einhalten will. "Es ist äußerst ungewöhnlich, dass wir gezwungen sind, die Waffe des Streiks einzusetzen," erklärte Vertragssekretär Veli-Pekka Säikkälä von IF Metall. Schwedens Presse ist auf der Seite der Gewerkschaften.
Musk muss sich mit Mars-Kolonisierung begnügen
In Expressen macht der Mitgründer des Zahlungsdienstleisters Klarna, Sebastian Semiatkowski, keinen Hehl daraus, was er von Musks Gebaren hält:
„Von einem launischen Chef regiert zu werden, der glaubt, dass der CEO und die Lakaien stets die gleichen Interessen haben, schafft Raum für Verbitterung und Streit. Die erfolgreichen Unternehmer sollten ihre Energie in das stecken, was sie wirklich gut können: neue kreative Lösungen für Mobilität, Logistik oder etwas ganz anderes finden. Ihre Versuche, den schwedischen Arbeitsmarkt zu revolutionieren, sind einfach katastrophal. Egoist Musk hat auf schwedischen Straßen nichts zu suchen, wenn er die Verkehrsregeln nicht versteht. Er muss sich mit der Kolonisierung des Mars begnügen.“
Ein Sandkorn im Getriebe
Für Upsala Nya Tidning könnte der schwedische Kampf um Arbeitsrechte zum Präzedenzfall für Europa werden:
„Tesla, Amazon und Google verfolgen die Entwicklung mit Interesse. Die Europäische Kommission und der US-Kongress sollten dasselbe tun. Es handelt sich um eine Unternehmensgruppe, die größer ist als viele Länder und die bisher weder durch Digitalisierung noch Wettbewerb oder die Steuergesetzgebung gebändigt werden konnte. Elon Musk, Jeff Bezos und die anderen befolgen keine Befehle von leicht kontrollierbaren Politikern mit Wahlplänen. ... Das schwedische Modell ist ein kleines Sandkorn in der globalen Maschinerie. Aber im Moment scheuern die Streikposten in Fyrislund mindestens genauso stark wie Washington oder Brüssel.“