Charles III. ist an Krebs erkrankt
Der Buckingham Palace hat am Montag bekannt gegeben, dass König Charles III. an Krebs erkrankt ist. Weitere Details zur Diagnose wurden nicht öffentlich gemacht. Aus aller Welt erreichten den 75-Jährigen Genesungswünsche. Auch Kommentatoren fühlen mit.
Ein menschlicher Monarch
Die Diagnose wird viele Sympathien hervorrufen, glaubt The Sun:
„Kaum eine Familie bleibt von Krebs verschont – selbst die königliche nicht. ... Der König verdient außerdem Lob, weil er wieder einmal mutig und offen seine Gesundheit thematisiert hat. Indem er seine Prostata-Behandlung öffentlich machte, hat er Tausende Männer ermutigt, sich ebenfalls untersuchen zu lassen. Die Erklärung zur Krebserkrankung von Montagabend ist ein weiterer Beweis für die neue Art von Monarchie, die er immer kreieren wollte. Plötzliche gesundheitliche Hiobsbotschaften wie diese können außerdem Familien wieder zusammenbringen. ... Vielleicht gibt es also einen Silberstreif am finsteren Horizont.“
Wieder einmal vorbildlich
Die Frankfurter Rundschau sieht einen echten Kulturwandel bei den Royals:
„Früher hätte ein Hofstaat alles unternommen, um das niemanden wissen zu lassen. 'Früher' ist aber vorbei seit dem Ableben der eisern disziplinierten Mutter von Charles. Schon als Kronprinz empfahl der sich als einer, der in einer unmonarchischen Welt moralische Standpunkte formulierte und vertrat. In Sachen Umwelt hat er da einiges geleistet. Nun auf dem Königsthron bleibt er dieser Haltung treu. Seine Krankheit soll seine Privatsache bleiben, aber sie öffentlich zu machen, das ist mutig und es ist beispielgebend.“
König bis zum Tod
Rzeczpospolita analysiert mögliche Folgen der Erkrankung für die Monarchie:
„Könnte eine schwere Erkrankung ein Grund für die Aussetzung seiner monarchischen Rechte sein? Auf keinen Fall. Großbritannien hat ähnliche systemische Krisen im Zusammenhang mit der Krankheit eines Monarchen durchgemacht und entsprechende Szenarien entwickelt. Allerdings ist der lebende Monarch von Gott eingesetzt und nur er selbst und niemand sonst kann über seinen Verbleib auf dem Thron entscheiden. Selbst wenn er an einer Geisteskrankheit leidet, die sein klares Denken beeinträchtigt oder ihn zu falschen Entscheidungen veranlasst, bleibt er dennoch bis zu seinem Tod König.“
Gute Prognose
König Charles III. hat die besten Voraussetzungen, seine Krebserkrankung gut zu überstehen, glaubt The Independent:
„Er raucht nicht. Er ernährt sich mit Bedacht und isst vorrangig biologisches Essen. ... Er hält sich gerne fit. ... Er ist, wann immer er kann, an der frischen Luft unterwegs. ... Er hat nichts von der Gebrechlichkeit Georgs VI. Die Langlebigkeit seiner Eltern, der Königin, die 96 Jahre alt wurde und Prinz Philip, der nur wenige Monate vor seinem 100. Geburtstag verstarb, muss ihm Mut machen. Außerdem deutet alles darauf hin, dass Charles es genießt, König zu sein. Er ist weit davon entfernt, sich als Lückenbüßer zu sehen, sondern verwirklicht sich selbst.“