Syrischer Interimspräsident besucht Türkei
Der neue syrische Interimspräsident Ahmed al-Scharaa hat Ankara besucht, wo ihn der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan offiziell empfing. Über einen möglichen Antrittsbesuch in Paris gab es zumindest Gespräche. Kommentatoren sehen einen raschen Wandel mit Gewinnern und Verlierern.
Krieg und Sieg schaffen ihre eigenen Gesetze
Yetkin Report ist überrascht, wie schnell die neuen Machthaber international anerkannt werden:
„Vor zwei Monaten galt Ahmed al-Sharaa, der noch unter dem Namen Abu Muhammad al-Dschaulani bekannt war und auf den die USA ein Kopfgeld von 10 Millionen ausgesetzt hatten, als Terrorist. Heute wurde er in Ankara als Präsident begrüßt. Vor zwei Tagen wurde er in Riad auf die gleiche Weise empfangen und morgen könnte er auf dieselbe Weise vor Steinmeier oder Trump stehen. Am Tag nach seiner Ernennung zum Interimspräsidenten am 29. Januar war der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, das erste Staatsoberhaupt, das ihm einen Besuch abstattete. Wir sehen per Liveübertragung ein weiteres Beispiel dafür, wie Krieg und Sieg ihre eigenen Gesetze schaffen.“
Bedrohung für die Kurden
Diena analysiert:
„Im Rahmen der ersten Auslandsreise in seiner neuen Funktion reiste al-Sharaa in die Türkei und forderte diese auf, im Rahmen einer Partnerschaft Militär auf syrischem Territorium zu stationieren. ... Erwähnenswert ist, dass die türkischen Militärstützpunkte in Syrien wahrscheinlich neben den russischen Militärstützpunkten bestehen werden. ... Die voraussichtlich deutlich stärkere Präsenz türkischer Truppen in Syrien ist unterdessen eine schlechte Nachricht für die syrischen Kurden. ... Dies gilt umso mehr, als US-Präsident Donald Trump den Abzug der verbleibenden US-Truppen aus Syrien plant und die Kurden damit ihren wichtigsten Unterstützer verlieren werden.“