Bukarest beschuldigt Moskau der Subversion

In Rumänien sind sechs Personen unter dem Verdacht des Landesverrats verhaftet worden. Sie sollen mit Russland zusammengearbeitet haben. Zuvor wurden der russische Militärattaché und sein Stellvertreter ausgewiesen. In einem italienischen Geheimdienstbericht heißt es, der rechtsextreme Ex-Präsidentschaftsanwärter Călin Georgescu sei von Russland mit hybriden Angriffen unterstützt worden. Moskaus Auslandsgeheimdienst SWR beschuldigte derweil die EU-Führung, das Vorgehen gegen Georgescu zu steuern.

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Deutsche Welle (RO) /

Eigene Abwehr nur ineffizient oder unterwandert?

Für den Rumänischen Dienst der Deutschen Welle sind viele Fragen offen:

„Wie war es möglich, dass so viele Personen an der Manipulation der Präsidentschaftswahlen am 24. November beteiligt waren, ohne dass der Inlandsgeheimdienst SRI das merkte? Wie konnte Russland diese Organisation so orchestrieren, ohne dass der rumänische Auslandsgeheimdienst davon wusste? Geht es auch um Verrat in diesen Strukturen oder sind die nationalen Dienste, die für die Sicherheit Rumäniens verantwortlich sein sollen, einfach nur ineffizient? Das Parlament sollte ein ernsthafte Untersuchung dieser Geheimdienste vornehmen und die Schlupflöcher finden.“

RFI România (RO) /

Zweifrontenkrieg gegen Europas liberale Demokratien

Rumänien ist voll ins Visier ausländischer Manipulatoren geraten, konstatiert der Rumänische Dienst von RFI:

„Der italienische Bericht, aber zuletzt auch ein französischer Bericht, bieten ausreichend Gegenargumente für all jene, die meinen, dass die Annullierung der Präsidentschaftswahl im November/Dezember unbegründet gewesen sei. Aber die Botschaft der Berichte geht auch weit über die Grenzen Rumäniens hinaus. Nicht nur Rumänien, sondern die gesamte EU steht derzeit unter Angriffen aus zwei Richtungen: Moskau und Washington. Ziel dieser Angriffe sind in Wirklichkeit die liberalen Demokratien und die europäischen Werte.“

Spotmedia (RO) /

'Operation Georgescu' könnte zu Ende sein

Das russische Statement bedeutet, dass das Störmanöver abgeblasen ist, mutmaßt man bei Spotmedia:

„Dem Signal des Kreml zufolge ist die Operation 'Georgescu' beendet, und er wird so schnell wieder von der Bildfläche verschwinden, wie er aufgetaucht ist. … Wahrscheinlich wird er sehr bald das Land verlassen. Es ist das übliche Ende von Aktionen eines Einflussagenten, der sich einem Prozess entziehen will, in dem neue Enthüllungen bekannt werden könnten und es das Risiko einer Gefängnisstrafe gibt.“