Sind Straftaten von Asylbewerbern ein Tabu?
Nach den Übergriffen in der Kölner Silvesternacht kursiert der Vorwurf, die Behörden hätten nicht öffentlich gemacht, dass es sich bei den Tätern um Flüchtlinge handelt. Auch aus anderen Ländern wird von ähnlichen Vorfällen berichtet. Entsteht eine Kultur des Verschweigens?
Deutsche Elite traut eigener Bevölkerung nicht
Die Reaktion von Politik und Medien auf die Übergriffe in der Kölner Silvesternacht offenbaren, dass Deutschlands Führung noch immer ein Problem mit der Wahrheit hat, bemerkt die konservative Tageszeitung The Daily Telegraph und verweist dabei auch auf die aktuelle Kontroverse um die Neuauflage von Hitlers Buch Mein Kampf:
„Es ist so, als würde die deutsche Elite der eigenen Bevölkerung nicht zutrauen, mit unangenehmen Realitäten umgehen zu können. Dabei kann es sich um giftige Lehren handeln, die einst die Nation in ihren Bann rissen, zum Holocaust und zur Zerstörung Europas im Zweiten Weltkrieg führten. Oder es kann sich um die aktuellere, erschreckende Realität handeln, dass es in Teilen deutscher Städte für Frauen wegen der Politik der eigenen Regierung nicht mehr sicher ist, auf die Straße zu gehen. In beiden Fällen herrscht der gleiche Instinkt vor, die Wahrheit zu unterdrücken. Das ist eine zutiefst ungesunde Eigenschaft.“
Sexuelle Übergriffe nicht herunterspielen
Auch in Finnland wurden Frauen in der Silvesternacht sexuell belästigt. Die liberale Tageszeitung Kaleva warnt davor, die Vorfälle zu verharmlosen:
„Man darf nicht vergessen, dass die Belästigung von Frauen in Deutschland oder anderswo kein neues Phänomen ist. ... Ebenso wenig, wie man vergessen darf, dass nur ein kleiner Teil der Einwanderer in Deutschland oder Finnland der Belästigung oder schwerer sexueller Verbrechen beschuldigt wird. Dennoch darf dies nicht dazu führen, dass das Problem heruntergespielt wird. Keinem Asylbewerber in Finnland dürfte entgangen sein, was die finnische Gesetzgebung, die Normen und Traditionen über die Stellung der Frau in unserer Gesellschaft aussagen. Von den Neuankömmlingen, die in Finnland bleiben wollen, muss erwartet werden, dass diese ihr Handeln an diesen Informationen orientieren. Wer ein Verbrechen begangen hat, soll nicht die Möglichkeit haben, sich damit zu verteidigen, er hätte nicht gewusst, was verboten ist.“