Wer verhindert die Einigung in Zypern?
Der UN-Beauftragte für Zypern, Espen Barth Eide, sieht gute Chancen, dass die unterbrochenen Gespräche zur Wiedervereinigung der Insel noch im März fortgesetzt werden. Die Presse der an den Verhandlungen beteiligten Länder ist hingegen nicht so optimistisch, dass der Konflikt je gelöst werden kann.
Türkei wird immer blockieren
Nikosia sollte nicht mehr an eine Lösung des Zypernproblems durch eine Annäherung Ankaras an die EU hoffen, findet Politis:
„Es ist offensichtlich, dass die Politik, die Athen und Nikosia befolgt haben, um den Beitritt der Türkei in die EU zu unterstützen, nicht nur uneffektiv war, sondern auch als eklatant gescheitert gelten muss. ... Anstatt demokratischer zu werden, ist die Türkei autoritärer geworden. In den griechisch-türkischen Beziehungen ist sie aggressiver geworden anstatt freundlicher. Und was ihren europäischen Kurs angeht, hat sie eine politische Rhetorik entwickelt, die den Eindruck erweckt, dass nicht sie in die EU integriert wird, sondern sich die EU ihr anpassen wird. Die aktuelle Krise in den Beziehungen zwischen der EU und der Türkei bietet uns die Möglichkeit, unsere Haltung gegenüber dem europäischen Kurs der Türkei neu zu bewerten. Sonst bleiben wir in Illusionen gefangen.“
Griechen werden nie vergeben
Die Wiedervereinigung der Insel ist für T24 aus einem bestimmten Grund unrealistisch:
„Die Zypernfrage ist das Hauptthema der annähernd 20 Zeitungen und unzähliger Kolumnen. Doch einer Lösung des Problems nähert man sich keinen Zentimeter. ... Die Gründe dafür füllen ein ganzes Buch. Aber wenn wir es auf das Einfachste reduzieren so ist der Hauptgrund, dass die Zyperngriechen ihr 1974 [durch die türkische Besatzung] verlorenes Eigentum zurück möchten, was die Türken nicht einsehen. ... Warum sollen die Griechen also Frieden schließen und den Staat, den sie 1963 an sich rissen, teilen, wenn sie ihr Eigentum nicht zurückbekommen? Das tun sie nicht. Sie werden ewig in der Kirche Kerzen anzünden und auf eine Gelegenheit warten, alles zurück zu bekommen. Die Griechen sind nicht wie wir. Sie sind nachtragend und werden weder vergessen noch vergeben. Auf eine Lösung der Zypernfrage zu warten ist, als warte man darauf, dass Jesus auf die Erde zurückkehrt.“