Venezuela: Altes Parlament gegen neue Versammlung
In Venezuela wehrt sich das alte Parlament gegen seine Entmachtung. Die Opposition hat dort seit ihrem Wahlsieg Anfang 2016 die Mehrheit. Nun erklärten deren Abgeordnete auf einer Sitzung die von Präsident Maduro nach dem Referendum einberufene verfassungsgebende Versammlung für unrechtmäßig. Was steckt hinter den Unruhen in dem ölreichen Land?
Lateinamerikas Klassenkampf
Birgün erkennt in Venezuela eine Einmischung imperialistischer Kräfte:
„In diesem Krieg steht auf der einen Seite die Oligarchie und auf der anderen die Bolívarische linke Regierung. Er ist die letzte einer Reihe von durch die USA unterstützten Auflehnungen der Rechten gegen linke Regierungen in Lateinamerika. ... In diesem Streit geht es darum, wie und an wen die Reichtümer des Landes, allen voran die Öleinnahmen, verteilt werden. Die rechte Opposition aber versucht, diesen Streit wie einen Kampf um Freiheit und Demokratie hinzustellen. ... Dies ist ein konterrevolutionärer Widerstand der durch die USA unterstützten venezolanischen Oligarchie, gemeinsam mit der Katholischen Kirche, Unternehmern, Großgrundbesitzern und der rechten Opposition gegen den durch Chávez begründeten Sozialismus des 21. Jahrhunderts.“
Hunger wird Maduro zum Verhängnis
Das Wirtschaftschaos kann für Präsident Nicolas Maduro gefährlich werden, glaubt Savon Sanomat:
„Die Kinder in dem ehemals reichen Ölstaat leiden an Unterernährung. Es fehlt an Lebensmitteln und Medikamenten und wegen der hohen Inflation sind die Preise für das Volk in unerschwingliche Höhen gestiegen. Die Supperreichen jedoch feiern und der Drogenhandel blüht. ... Die USA haben gegen Venezuela Wirtschaftssanktionen verhängt. Die EU, die Uno und viele andere Staaten haben Maduros Politik kritisiert. Diese Kritik wird Maduro kaum treffen. Stürzen kann ihn allerdings der Hunger des Volkes. Er hat schon viele Herrscher gestürzt, die Chaos im Namen des Sozialismus verursacht haben.“