Nationalisten greifen Zeitung in Nordzypern an
Die nordzyprische Zeitung Afrika ist am Montag von einem wütenden Mob angegriffen worden. Zuvor hatte Erdoğan einen Artikel des Mediums, in dem die türkische Afrin-Operation kritisiert wird, in einer Rede genannt und seine "nordzyprischen Brüder und Schwestern" zu einer "Antwort" aufgerufen. Kommentatoren aus dem Süden der geteilten Insel sind entsetzt über so viel Einfluss aus Ankara.
Türkei darf keinen Einfluss auf Zypern behalten
Afrika-Chefredakteur Şener Levent hat nichts anderes getan, als in seiner Zeitung die Wahrheit zu schreiben, findet Phileleftheros:
„Dass in Afrin eine Invasion stattfindet, wie im Jahr 1974 [in Zypern]. Daraufhin rief der blutrünstige und paranoide Sultan seinen Wölfen im besetzten Nordzypern zu, ihre Zähne zu zeigen. Sie taten es mit Eifer. … Alles passierte einige Tage vor der Präsidentschaftswahl [in Zypern am 28. Januar], um zu zeigen, warum wir niemals eine Lösung akzeptieren dürfen, die es der Türkei ermöglichen würde, auf der Insel präsent zu bleiben - sei es durch irgendwelche Garantien oder durch den Aufenthalt auch nur eines einzigen Soldaten. Die Türkei darf nicht einmal mit einem Polizisten präsent sein. Wir haben gestern gesehen, mit welchem Eifer die 'Polizisten' die Schläger gestoppt haben. Sie verhielten sich wie einfache Zuschauer.“
Von Ankara aufgestachelte Fanatiker
Die Übergriffe zeigen den starken Einfluss des türkischen Präsidenten im Norden Zyperns, meint Cyprus Mail:
„Erdoğans Autoritarismus und seine Verachtung für westliche liberale Werte haben im Norden ihr hässliches Gesicht gezeigt. Und es gibt viele Extremisten, die diese Haltung dem Norden aufzwingen wollen. ... Der Führer der Zyperntürken Mustafa Akıncı sagte, was die Gewalt angeht, das Richtige. Er widersprach der Sichtweise der Zeitung und verteidigte die militärische Aktion der Türkei in Afrin, verurteilte jedoch die Gewalt und forderte die Achtung des Rechts auf freie Meinungsäußerung. Es verrät viel über die Situation im Norden, dass Akıncı daraufhin verspottet wurde und gezwungen war, in sein Auto zu steigen und den Ort zu verlassen. ... Die Fanatiker zeigten so viel Respekt für ihren 'Präsidenten' wie für das Recht auf freie Meinungsäußerung.“