Eine Migranteninsel für Dänemark?
Dänemarks Mitte-rechts-Regierung will straffällig gewordene und abgelehnte Asylbewerber auf der Insel Lindholm unterbringen. Etwa 100 Menschen sollen ab 2021 dorthin übersiedeln. Kommentatoren sprechen von einer Gefängnisinsel und sehen die Handschrift der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei, von der sich die Regierung unterstützen lässt.
Eine Insel wird zum Gefängnis
Dass Lindholm ein gewöhnliches Abschiebelager wird, bezweifelt Polityka:
„Die Dänische Volkspartei verbirgt nicht, dass sie diese Migranten als gefährliche, verdächtige und kriminelle Gruppe behandeln will. Deshalb weist sie auch darauf hin, dass es am besten ist, wenn die Migranten die Insel so selten wie möglich verlassen. Sie will die Anzahl der Fährfahrten verringern, die die Insel mit dem Festland verbinden, und ein Haftzentrum mit Sicherheitskräften einrichten. Obwohl die Regierung anderes verspricht, ist es nicht ausgeschlossen, dass Lindholm für die Migranten zum Gefängnis wird. “
Wenn man sich mit Fremdenfeinden einlässt
Das Beispiel des Nachbarn Dänemark lässt Dagens Nyheter erschauern und vor ähnlichen Verhältnissen in Schweden warnen:
„Führende Politiker in Schweden dürfen den Schwedendemokraten keinen Millimeter geben. Der Glaube, es sei eine Kleinigkeit, gemeinsam eine Regierung mit den Schwedendemokraten zu wählen, ist äußerst naiv. Die Vorstellung, dass Fremde eine existenzielle Bedrohung darstellen und daher anders behandelt werden sollten, darf sich nicht in der Gesellschaft ausbreiten. ... Vor gerade einmal 70 Jahren haben die Vereinten Nationen die Erklärung der Menschenrechte angenommen. Wir sollten sie hochhalten.“