USA: Russland sendet Kampfjets nach Libyen
Die USA werfen Russland vor, Kampfjets zur Unterstützung von Söldnertruppen an der Seite General Haftars in den libyschen Bürgerkrieg entsendet zu haben. Aktuelle Bilder von einer Luftwaffenbasis würden beweisen, dass sich die russischen Flugzeuge im Land befinden. Moskau wies dies als Falschnachrichten zurück. Kommentatoren erinnern daran, dass nicht nur Russland in diesem Krieg mitmischt.
Auch Ankara nicht unschuldig
In HuffPost Greece geht die Politikwissenschaftlerin Maria Motika auf die Rolle der Türkei und des von ihr unterstützten Premiers al-Sarradsch der Regierung der Nationalen Übereinkunft ein:
„Sowohl die LNA [Libysch-nationale Armee unter General Haftar] als auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben die Regierungstruppen von Tripolis beschuldigt, mehrere Konvois für Lebensmittel und medizinische Hilfe zerstört zu haben, die in belagerte Städte fuhren ... Trotz des Berliner Abkommens, das Drittländer auffordert, die Kriegsparteien nicht mit Söldnern und militärischem Material zu stärken, leistet Ankara al-Sarradsch weiterhin konkrete Hilfe auf beiden Ebenen. Tatsächlich forderte er kürzlich syrische Rebellengruppen und Terrororganisationen auf, Listen neuer Kämpfer vorzulegen, die nach Libyen geschickt werden sollen. Das türkische Engagement hat zur Mobilisierung anderer arabischer Staaten wie Katar geführt.“
Land wird nicht zur Ruhe kommen
Der "umfassende Stellvertreterkrieg", vor dem der UN-Sicherheitsrat warnt, ist tatsächlich längst im Gange, erklärt die Süddeutsche Zeitung:
„Wenn nicht ausländische Mächte die Kriegsparteien mit Geld, immer moderneren Waffensystemen und Söldnern unterstützen würden, ließe sich der Konflikt womöglich beilegen. Libyen ist jedoch das Schlachtfeld, auf dem die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten, Jordanien und Russland auf der einen und die Türkei sowie Katar auf der anderen Seite um regionale Vorherrschaft und geopolitischen Einfluss ringen und ihren ideologischen Konflikt um den politischen Islam ungehindert austragen können. Und solange das so ist, wird das Land nicht zur Ruhe kommen.“