Die Corona-Schule macht Sommerpause
Endlich Sommerferien! Für Kommentatoren Anlass, auf mehr als ein Jahr Unterricht unter besonderen Belastungen zurückzublicken - und Lehren für das neue Schuljahr zu ziehen.
Kein Notenbonus für Generation Corona
Die schwedischen Gymnasialzeugnisse sind 2021 viel besser ausgefallen als in anderen Jahren. Dagens Nyheter glaubt, dass die guten Noten als Ausgleich für die Schwierigkeiten während der Pandemie vergeben wurden, und kritisiert dies:
„Besonders unfair wird es anderen Altersgruppen gegenüber, die hart um ihre Noten gekämpft haben. ... Abiturienten im Glauben zu wiegen, dass sie über mehr Wissen verfügen, als sie tatsächlich besitzen, ist ein Bärendienst. ... Ihr Wissen sollte bestimmen, ob Schüler die gewünschte Ausbildung bekommen - nicht, wer die Noten festlegt oder auf welche Schule sie gehen. Trotz der unfairen Bedingungen während der Pandemie muss das gleiche Prinzip auch für die 'Generation Corona' gelten. “
Ein Hilfspaket für die Jugend!
Schüler brauchen jetzt Förderprogramme, mit deren Hilfe sie coronabedingte Rückstände im Schulstoff aufholen können, fordert Die Presse:
„Jeder, der schulpflichtige Kinder hat, weiß nach diesem Jahr: Defizite wurden nicht kleiner, sondern tendenziell sogar noch größer. Diese zu beseitigen wird für Schüler und Lehrer eine größere Aufgabe, als sie es sich jetzt zum lang herbeigesehnten Ferienbeginn eingestehen wollen. ... Die Jugendlichen sind und werden die Verlierer dieser Krise sein. ... Die Regierungen in Stadt und Land sollten und müssten im Herbst ein großes Jugendpaket schnüren - von einem einmaligen Bildungsscheck für individuelle Nachhilfe oder Fortbildung über Förderprogramme bis hin zu neuen Freizeitangeboten.“
Auch Eltern haben einen Bildungsauftrag
Kinder wollen lernen - ein Bedürfnis, das auch zu Hause befriedigt werden muss, kommentiert der Schriftsteller Ali Erkan Kavaklı in Yeni Akit:
„Seit ein paar Tagen kümmere ich mich auf Bitten des Hodschas [Lehrer] unserer Moschee um die Kinder unseres Viertels. ... Ich habe einen Lernhunger bei den Kindern festgestellt, sie werden immer glücklicher, je mehr sie lernen. ... Aufgrund der Virus-Plage konnten unsere Kinder eineinhalb Jahre nicht zur Schule gehen. Die Bildungsfrage wurde den Fertigkeiten der Mütter und Väter überlassen. Eltern sind keine Bildungsexperten, das wissen wir schon, doch sie sind auch die effizientesten Lehrer der Kinder. Wir sind für die Bildung unserer Kinder verantwortlich, diese Verantwortung ist viel zu wichtig, als dass sie auf andere übertragen werden könnte.“