Acht Jahre Haft für belarusischen Journalisten
Der belarusische Journalist Andrzej Poczobut, der der polnischen Minderheit entstammt, ist am Mittwoch zu acht Jahren "strenger Lagerhaft" verurteilt worden. Davor saß er seit März 2021 in Untersuchungshaft. Der Korrespondent von Gazeta Wyborcza soll durch seine regierungskritische Berichterstattung der nationalen Sicherheit geschadet haben, so das Gericht. Polens Presse ist erschüttert.
Poczobut verkörpert europäische Grundwerte
Der Chefredakteur von Gazeta Wyborcza, Adam Michnik, fordert eine europäische Reaktion:
„Andrzej ist ein heldenhafter, mutiger Mann. Er ist, wenn man so will, ein freier Bürger eines freien Belarus und verkörpert den Stolz und Edelmut der einstigen Polen. In gewisser Weise vertritt er die wichtigsten Werte des heutigen Europas. Deshalb sollte sich heute ganz Europa hinter Andrzej Poczobut stellen und alles tun, um ihn aus den Fängen dieser grausamen Unterdrücker, den würdigen Erben Stalins und Hitlers, zu befreien.“
Unabhängiger Journalismus hinter Gittern
Polityka bewundert die Haltung des Inhaftierten:
„Poczobut ist heute zu einem Symbol für den Kampf um die Meinungsfreiheit in Belarus geworden. Die acht Jahre Strafkolonie, zu denen er verurteilt wurde, sind eine Strafe für den gesamten unabhängigen belarusischen Journalismus. Andrej wollte nie als Märtyrer gesehen werden. Er hat immer betont, dass er nicht allein hinter Gittern sitze, schließlich säßen dort auch seine Journalistenkollegen.“