Im Rückblick auf die 61. Münchner Sicherheitskonferenz treibt die europäischen Medien vor allem die Rede von US-Vizepräsident J. D. Vance um. Die größte Gefahr für Europa komme nicht aus Russland oder China, sondern von innen, hatte Vance gesagt und Europa eine Abkehr von einigen seiner grundlegendsten Werte vorgeworfen. Wie steht es nun um das transatlantische Verhältnis?
Jenseits der hektisch geführten Diskussionen über die fast täglich von der Trump-Administration verkündeten disruptiven Entscheidungen findet in europäischen Medien auch eine Analyse der möglichen tiefgreifenden und längerfristigen Veränderungen seit dem Machtwechsel im Weißen Haus statt. Kommentatoren suchen Antworten auf die Frage, wie sich Land und Gesellschaft in der zweiten Amtszeit Trumps entwickeln werden.
Am Wochenende hat sich der Tod Alexej Nawalnys das erste Mal gejährt. Der bekannteste und wohl auch schärfste Widersacher des Regimes von Wladimir Putin war nach einem überlebten Giftanschlag und drei Jahren äußerst strenger Haft in einem Straflager in Russlands Polarregion unter unklaren Umständen plötzlich gestorben. Medien bedauern den Verlust der Galionsfigur der russischen Opposition.
Im Gegenzug für weitere militärische und finanzielle Unterstützung hat US-Präsident Donald Trump von der Ukraine wertvolle Rohstoffe gefordert. Ein ähnlicher Vorschlag war bereits Teil des von Wolodymyr Selenskyj im September präsentierten sogenannten Siegesplans. Nun erklärte der ukrainische Präsident, dass der Deal aber nur dann funktioniere, wenn seinem Land auch echte Sicherheitsgarantien zugestanden würden.
Am Donnerstag ist ein Mann in München mit dem Auto in eine Demonstration der Gewerkschaft ver.di gerast und hat mindestens dreißig Menschen verletzt. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Es handelt sich um einen 24-jährigen Afghanen, der sowohl eine Aufenthalts- als auch eine Arbeitserlaubnis hat. Kommentatoren blicken mit Besorgnis auf Deutschland kurz vor der Wahl und debattieren Ursachen.
Der neue US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat beim Nato-Treffen in Brüssel deutliche Sätze gesagt. Einen baldigen Beitritt der Ukraine schloss er ebenso aus wie die Entsendung von US-Truppen zur Sicherung eines künftigen Waffenstillstands. In mehrfacher Hinsicht forderte er Europa auf, mehr Verantwortung für die eigene Sicherheit zu übernehmen. Kommentatoren erkennen einen Bruch.
US-Präsident Trump hat mit Russlands Machthaber Putin telefoniert und, so Trump, die "unverzügliche" Aufnahme von Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg vereinbart. Kreml-Sprecher Peskow bestätigte Moskaus Gesprächsbereitschaft. Trump sprach anschließend auch mit Selenskyj - ein "gutes und ausführliches Gespräch", sagte der ukrainische Präsident danach. Europas Presse fragt sich dennoch, ob Kyjiw und Europa genug Mitspracherechte haben.
In Österreich sind die Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP und FPÖ gescheitert. Hauptgrund sei Streit über die Verteilung von Ministerposten gewesen, erklärte FPÖ-Chef Herbert Kickl. Zuvor hatten sich bereits SPÖ, ÖVP und Neos nicht einigen können. Kommentatoren beleuchten Ursachen und debattieren, wie es nun weitergehen könnte.
Rumänien hat einen neuen Staatschef: Ilie Bolojan führt die Amtsgeschäfte kommissarisch bis zu der im Mai angesetzten Neuwahl. Zuvor hatte Klaus Iohannis seinen Rücktritt erklärt – nach der Annullierung der Wahl von 2024 war seine eigentliche Amtszeit bereits abgelaufen. Der liberal-konservative Bolojan war erst im Dezember zum Senats-Vorsitzenden gewählt worden, zuvor war er Lokalpolitiker. Landesmedien sehen darin keinen Nachteil.
Der KI-Gipfel in Paris ist mit der Ankündigung von Milliardeninvestitionen, aber ohne Abschlusserklärung aller teilnehmenden Staaten zu Ende gegangen. Während US-Vizepräsident J.D. Vance vor einer "exzessiven Regulierung" warnte, warb Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron für einen "Rahmen des Vertrauens", der Privatleben und Autorenrechte garantiere. Kommentatoren analysieren die zu Tage getretenen Konfliktlinien.
US-Präsident Donald Trump hat zum 4. März Zölle von 25 Prozent auf alle Einfuhren von Stahl und Aluminium verhängt. Damit ist erstmals auch Europa von Trumps neuer Zollpolitik betroffen – einerseits als Exporteur, andererseits durch das zu erwartende Umschwenken der Produktion von Drittländern auf den europäischen Markt. Die Medien erörtern Folgen und mögliche Gegenmaßnahmen.