Seit dem Jahreswechsel fließt kein russisches Gas mehr durch ukrainische Pipelines nach Europa. Kyjiw hatte es abgelehnt, über eine Verlängerung des Transitabkommens zu verhandeln. Die untereinander mit Pipelines vernetzten EU-Staaten können dies ausgleichen. Schwer betroffen ist jedoch das von Moldau abtrünnige Transnistrien. Dort sind Haushalte und Industrie nun ohne Gas, auch der Strom wird zeitweise abgeschaltet.
Seit Jahresbeginn sind in Schweden vor Gericht anonyme Zeugenaussagen erlaubt. Die Neuregelung, mit der die von den rechten Schwedendemokraten unterstützte bürgerliche Regierung die Bandenkriminalität eindämmen will, war im Vorfeld von gewichtigen Institutionen wie dem Gesetzgebungsrat teils hart kritisiert worden. Auch in der Presse gehen die Meinungen auseinander.
Mit dem Motto "Sicherheit, Europa!" hat Polen den Vorsitz im Rat der EU übernommen. Für die kommenden sechs Monate leitet und prägt Warschau somit die Sitzungen des Gremiums, in dem die Regierungen der EU-Staaten gemeinsam Entscheidungen treffen oder vorbereiten. Europas Presse betrachtet die polnische Ratspräsidentschaft auch im Kontrast zur ungarischen, die für heftige Kontroversen gesorgt hatte.
An Weihnachten wurde Estlink 2, eine Stromleitung zwischen Finnland und Estland, gekappt und weitere Kabel beschädigt. Der aus Russland kommende Öltanker Eagle S wurde mit abgerissenem Anker von der finnischen Küstenwache festgesetzt, gegen sieben Crewmitglieder wird ermittelt. Europas Medien sehen Moskaus 'Schattenflotte' nun auch als Mittel zur hybriden Kriegsführung - und fordern ein härteres Vorgehen.
Der Multimilliardär und künftige Beauftragte für Bürokratieabbau unter dem designierten US-Präsidenten Donald Trump, Elon Musk, hat in der Welt am Sonntag für die rechtspopulistische AfD geworben. Sowohl Musk als auch die Zeitung ernteten dafür heftige Kritik. Am 23. Februar steht in Deutschland eine vorgezogene Bundestagswahl an. Europäische Kommentatoren bewerten den Gastbeitrag völlig unterschiedlich.
Mit einem Besuch in Moskau kurz vor Weihnachten überraschte der slowakische Premier Robert Fico Freund und Feind. Die Slowakei ist in der Bredouille, weil die Ukraine 2025 kein russisches Gas mehr über ihr Territorium in das Land leitet. Nach dem Besuch bei Putin erklärte Fico, im Gegenzug keinen Strom mehr in die Ukraine liefern zu wollen. Zudem bot er Putin sein Land als Ort für Friedensverhandlungen mit der Ukraine an.
Fast die Hälfte der Weltbevölkerung ist 2024 an die Urnen gebeten worden: ein echtes Superwahljahr. Welche Erkenntnisse lassen sich aus den Ergebnissen dieser Wahlen ableiten? Und wie stehen die Chancen, dass in Syrien nach dem Ende des Assad-Regimes ein demokratischer Neuanfang gelingt? Kommentatoren ziehen Bilanz.
Im Verteidigungskrieg gegen die russische Invasion musste die Ukraine 2024 Rückschläge hinnehmen. Weder die im August begonnene Kursk-Offensive noch die lang erwartete Erlaubnis, mit importieren Waffen militärische Ziele in Russland angreifen zu können, brachten den in Kyjiw erhofften Durchbruch. Nervös schaut die Welt nun darauf, ob Trump als künftiger US-Präsident die Beteiligten zu Verhandlungen zwingen kann und wozu diese führen könnten.
Eine Amokfahrt hat auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt fünf Tote und über 200 Verletzte gefordert. Bei dem gefassten Tatverdächtigen handelt es sich um einen 50-jährigen Psychiater aus Saudi-Arabien, der in Deutschland Asyl erhalten hatte. Er hatte sich als vehementer Kritiker des Islam hervorgetan und war den Behörden u.a. wegen Gewaltandrohungen bekannt. Europas Presse bemüht sich um Einordnung des Terrorakts.
Ungarns Entscheidung, dem von den polnischen Behörden gesuchten Abgeordneten Marcin Romanowski politisches Asyl zu gewähren, führt zu Streit zwischen Warschau und Budapest. Romanowski gehörte als stellvertretender Justizminister der 2023 abgewählten PiS-Regierung an. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Korruption und Veruntreuung öffentlicher Gelder vor. In beiden Ländern spiegelt sich die Polarisierung in der Presse wider.