Wie sieht unsere Zukunft mit KI aus?
Künstliche Intelligenz (KI) dringt - etwa in Form von Apps oder Maschinensteuerungsprogrammen - weiter in unser Leben vor und wirft viele Fragen auf: Könnte sie unbeherrschbar werden, Menschen in der Arbeitswelt in bedenklichem Ausmaß ersetzen, gefährliche Risiken in den Bereichen Rüstung und Forschung schaffen? Kommentatoren fragen nach Sinn und Möglichkeiten von Regulierung.
Respekt und Solidarität vonnöten
KI ist nicht nur eine Gefahr, wirft Corriere della Sera ein:
„Paradoxerweise wird die zentrale Stellung der Maschinen den Menschen wieder in den Mittelpunkt rücken. Er ist aufgerufen, sich eine Zukunft vorzustellen, in der Maschinen und Fortschritt im Dienste des Glücks des Einzelnen, seiner Beziehungen und seiner Freiheit stehen. Zu lange hat die Mehrheit der Menschheit wie ein Hamster im Rad gelebt, ohne sich mit den großen existenziellen Fragen auseinanderzusetzen. ... Die Zukunft wird eine Wiederentdeckung von Werten mit sich bringen müssen. ... Die wirkliche Erfindung, die wir brauchen, wird die Förderung solidarischer Systeme als Form des sozialen Zusammenhalts sein. Dankbarkeit, Respekt und Solidarität werden unser Kompass sein müssen.“
Die Verantwortung liegt beim Anwender
Über die Folgen von KI entscheidet ihre Nutzung, unterstreicht Morgane Soulier, Expertin für digitale Strategien, in Le Point:
„So wie ein Messer bei der Nahrungsaufnahme helfen oder aber zum Töten verwendet werden kann, ist die KI ein Werkzeug, das zur Errichtung von etwas Neuem dienen oder zur Zerstörung führen kann. Das Risiko liegt allein in der menschlichen Nutzung des Werkzeugs, nicht in dem Werkzeug selbst. … Wir nähren die Hoffnung, dass die KI, solange sie gut genutzt wird, der Katalysator für eine gesündere, lehrreichere, demokratischere und umweltfreundlichere Zukunft ist. Wir sollten klare Grenzen aufziehen, um eine ethische Nutzung zu garantieren. ... Genau darum geht es bei dem AI Act der EU-Kommission.“
Es drohen neue Superwaffen
KI könnte ein gefährliches Kapitel im Wettrüsten öffnen, fürchtet Index:
„Im Kampf um die Hegemonie könnte die KI in den Fokus des neuen Rüstungswettbewerbs rücken. ... Eine Atombombe zu bauen ist teuer, zeitaufwendig, und Versuche sind leicht zu bemerken. Die Entwicklung zerstörerischer künstlicher Intelligenz ist - wenn die Technologie bereits einmal verfügbar ist - billiger, schneller zu kopieren und schwerer zu entdecken. Dies ist besonders gefährlich, wenn unser Gegner [China] bereits auf dem Weg zu einer Techno-Diktatur ist und sich von der Sorge um irgendwelche Menschenrechte nicht zurückhalten lässt.“