TSMC kommt nach Dresden: Gut investierte Milliarden?
Der taiwanische Konzern TSMC baut ein neues Halbleiterwerk in Dresden. TSMC hat bei den für die Mikroelektronik zentralen Halbleitern einen Marktanteil von fast 60 Prozent. Deutschland fördert die Ansiedlung mit fünf Milliarden Euro, im Juni hatte man Intel sogar zehn Milliarden für eine Fabrik in Magdeburg zugesagt. Kommentatoren diskutieren, was dieser Ansatz im Rahmen des "De-Risking" in Bezug auf China taugt.
Deutschland reduziert seine Abhängigkeit
Polityka kann die Subventionspolitik gut nachvollziehen:
„Es ist kein Zufall, dass unser westlicher Nachbar so großzügig gegenüber Privatunternehmen ist. Einerseits braucht Deutschland Halbleiter, etwa für seine Automobilkonzerne oder seine prosperierende Maschinenbauindustrie. Andererseits hat es selbst keine leistungsfähigen Hersteller solcher Schlüsselkomponenten. Inzwischen haben erst die Pandemie und dann die russische Aggression gegen die Ukraine die deutschen Politiker davon überzeugt, dass sie sich bei strategisch wichtigen Produkten nicht auf Importe verlassen können. Weder aus China, das Taiwan jederzeit angreifen könnte, noch aus Taiwan selbst, dessen Zukunft leider schwer absehbar ist.“
Teurer Subventions-Wettlauf
Die Ansiedlung ist mit fünf Milliarden Euro an Subventionen viel zu teuer erkauft, kritisiert die Rheinische Post:
„Das sind 2,5 Millionen Euro für jeden neuen Arbeitsplatz. Habeck sieht in der Ansiedlung einen Beleg dafür, dass Deutschland ein attraktiver Standort sei. Das Gegenteil ist der Fall: Energiekosten, Genehmigungsverfahren und Bürokratie schrecken investitionswillige Unternehmen ab. TSMC kommt überhaupt nur, weil der deutsche Steuerzahler ihm die Hälfte der Kosten abnimmt. Auch der US-Konzern Intel lässt sich ein Drittel seiner Investition in Magdeburg vom Staat bezahlen. Wohin soll dieser Subventions-Wettlauf auch mit anderen Staaten führen?“