Ukraine-Krieg: Neue Gespräche über Waffenruhe

In Saudi-Arabien haben neue Verhandlungen über eine Waffenruhe im Krieg gegen die Ukraine begonnen, die in einer Form von Pendeldiplomatie geführt werden: Zuerst trafen sich Unterhändler der Ukraine und der USA, als Nächstes ist ein Treffen von russischen und US-amerikanischen Vertretern geplant. Die Gespräche seien konstruktiv und informativ gewesen, erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow.

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Expresso (PT) /

Weg zum Frieden ein schwieriger Prozess

Ein schnelles Ende des Krieges ist nicht absehbar, meint Expresso:

„Moskau wird weiter kämpfen und gleichzeitig mit Trump verhandeln, um Zeit zu gewinnen. Paradoxerweise haben Trumps Zugeständnisse an Putin den Glauben der russischen Elite und Gesellschaft an einen militärischen Sieg in der Ukraine gestärkt. Wie das Weiße Haus bald feststellen wird, ist die Beendigung eines Krieges, der von beiden Seiten als existenziell angesehen wird, ein sehr schwieriger, komplexer und langwieriger diplomatischer Prozess. Im Gegensatz zu dem, was Trump glaubt, sind persönliche Beziehungen nicht wichtiger als Interessen, und er ist nicht der einzige Akteur in der Geschichte.“

Telegraf (UA) /

Verhandlungen über Verhandlungen

Die Ukrainer müssen aktuell mit einem enormen informationellen und psychologischen Druck umgehen, schreibt Telegraf:

„Wir treten in eine zermürbende Phase von Verhandlungen über Verhandlungen ein, die von Millionen von Posts, Erklärungen, echten und gefälschten Leaks, Kommentaren und Kommentaren zu Kommentaren sowie dem üblichen Bullshitstorm von Bullshit-Produzenten begleitet wird. Aber auch von der Aktivität von Bots und Idioten unterschiedlichen Grades der Nützlichkeit. ... Auch das ist ein Krieg – ja was für einer –, und kein Helm schützt dabei vor einem Schlag gegen das Gehirn.“

Echo (RU) /

Kreml-Starrköpfe sollen Trump weichklopfen

Blogger Maxim Katz erklärt in einem von Echo übernommenen Telegram-Post, warum die russische Delegation in Riad diesmal von zwei altgedienten Hardlinern, dem Außenpolitiker Grigori Karasin und dem FSB-General Sergej Besada, angeführt wird:

„Bei der letzten Gesprächsrunde Mitte Februar war es logisch, den verständigen und wie ein West-Mensch erscheinenden [Investmentbanker Kirill] Dmitrijew zu schicken, um mit Witkoff, Rubio und Waltz zu sprechen. ... Aber nun sieht es so aus, als wolle Trump keinen Rückzieher machen. .... Deshalb kann man jetzt versuchen, kernige 70-jährige Opas, einen Veteranen der Korruptions-Diplomatie und einen Meister in KGB-Manipulationen, zu den Verhandlungen zu schicken. ... Man schickt also keine kompromissbereiten Leute, sondern solche, die ihren Kopf durchsetzen wollen. Vielleicht in der Hoffnung, dass Trump nicht mehr zurückrudern kann und seinerseits der Ukraine Druck machen wird.“

La Stampa (IT) /

Peking will mitmischen

Sollte China sich an eventuellen Friedenstruppen in der Ukraine beteiligen, wäre das ein wichtiger Schritt, findet La Stampa:

„Nach Monaten des ohrenbetäubenden Schweigens gibt es plötzlich Anzeichen aus Peking, dass es bereit ist, sich an einer künftigen Friedenstruppe zu beteiligen. … Noch ist unklar, ob es sich um neutrale Eingreiftruppen ('Friedenstruppen') handeln soll oder um Truppen, die als internationale Garantie für eine unabhängige Ukraine von Kyjiws Verbündeten gestellt werden müssten. Eine chinesische Beteiligung könnte nur im ersten Fall in Frage kommen und wäre für Moskau vielleicht akzeptabel. ... Peking will, indem es sich einem russisch-amerikanischen 'Deal' anschließt, eine strategische Beziehung zu Kyjiw und vor allem zu Europa aufbauen.“