Putin in Athen: Nicht von allen gern gesehen
Mit seiner Reise nach Griechenland hat Russlands Präsident Wladimir Putin am Freitag erstmals seit mehr als einem Jahr wieder einen EU-Staat besucht. Er und Premier Alexis Tsipras kündigten an, die wirtschaftspolitischen Beziehungen beider Länder intensivieren zu wollen. Kommentatoren aus Osteuropa ist die Visite in Athen ein Dorn im Auge.
Mit Putin sollte man weiterhin nicht reden
Ein Dialog mit Putin verbittet sich, solange dieser die Annexion der Krim verteidigt, mahnt das Portal 15min:
„Putin hat in Griechenland gesagt, dass das Krim-Kapitel für immer geschlossen sei und Russland darüber mit niemandem diskutieren wird. Andererseits sollte man die Visite des russ. Präs vielleicht als ein Zeichen dafür sehen, dass man versucht, die Beziehungen zu normalisieren. Aber darf man mit einem Menschen reden, der mit einer Keule in der Hand zu Besuch kommt? Eigentlich ist ein Dialog wirklich nötig, sind alle dazu bereit. Nur nicht der Kreml. Solange Russland die Krim nicht verlässt und der Vereinbarung von Minsk weiterhin im Weg steht, gibt es keinen Raum für Dialog. Sonst wäre es dasselbe, als wenn man einen Dieb bei sich zu Hause erwischt und ihn dann zu überreden versucht, einen Teil der Beute zurückzugeben. Ein Verbrechen darf nicht legalisiert werden.“
Kremlchef steht böses Erwachen bevor
Putin hat in Athen Rumänien gedroht, dass es durch das US-Raketenschutzschild ins "Fadenkreuz" seines Landes geraten könnte. Darauf hätte Präsident Klaus Johannis reagieren müssen, findet die Tageszeitung România Liberă:
„Der rumänische Präsident hätte Putin daran erinnern müssen, dass Russland weiterhin internationales Recht verletzt, indem es die Krim und die Ostukraine besetzt. ... Der rumänische Präsident schwieg, vermutlich aus Angst, die Brücken zu Moskau abzubrechen. Doch es gibt gar keine Brücken zu Moskau. … Was den Kremlchef betrifft, so sei ein Rat für ihn erlaubt: Wenn er etwas von Rumänien lernen will, dann sollte er sich die vergangenen Jahre anschauen und sehen, was mit einem Diktator passiert, der seinem Volk den Rücken kehrt. Von Saddam bis Gaddafi waren alle entsetzt, als sie sahen, was Ceaușescu geschah, und trotzdem haben sie seine Fehler wiederholt. Putin täte gut daran, schnellstens zu lernen, dass man sein Volk nicht unendlich lange betrügen und demütigen kann.“