Neue US-Strafzölle gegen China
Donald Trump hat zum 1. September Strafzölle auf bisher davon verschonte chinesische Waren im Volumen von 300 Milliarden Dollar angekündigt. Sie könnten unter anderem Handys, Laptops und Spielzeug treffen. China drohte Gegenmaßnahmen an. Kommentatoren beobachten, dass man sich im Zeitalter der Handelskriege einzurichten beginnt.
Trumps Taktik hat Schockwirkung verloren
Dass die Strategie des US-Präsidenten nicht aufgeht, glaubt das Handelsblatt:
„Trump kann sich noch so oft vor Anhängern rühmen - von einer Erfolgsbilanz kann keine Rede sein. ... Spätestens jetzt zeigen sich die Grenzen von Trumps Kurs des maximalen Drucks. China hat selbst nach der jüngsten Ankündigung für Strafzölle klargemacht, dass es an Kernforderungen festhalten will. Trumps Taktik funktioniert also nur bedingt, immer höhere Schranken vermögen es nicht, echte Fortschritte zu erzielen. Sie haben ihre Schockwirkung verloren, der Rest der Welt stellt sich notgedrungen auf die Herausforderung ein.“
Dieser Konflikt ist von Dauer
Ein Ende des Handelsstreits ist noch lange nicht in Sicht, prophezeit Dnevnik:
„Obwohl China in den vergangenen Monaten mehrmals die Bereitschaft gezeigt hat, ein Abkommen zu schließen - bei der Frage des geistigen Eigentums mit überkreuzten Fingern hinter dem Rücken - bereitet sich das Land, nach mehreren Verschärfungen seitens der USA, immer mehr auf einen lang andauernden Konflikt vor. Bei diesem Konflikt gelten völlig andere Regeln als zwischen den USA und der Sowjetunion am Ende des Zweiten Weltkriegs. In einer Welt miteinander verbundener und voneinander abhängiger Lieferketten spielt die unterschiedliche Ideologie kaum eine Rolle. Im Kampf um die wirtschaftliche Vorherrschaft geht es um die Farbe des Geldes.“
Russland ist erst mal fein raus
Wie Russland klug mit dem Handelskonflikt umgehen könnte, skizziert Ria Novosti:
„Erst wenn, Gott behüte, der Konflikt sich vom wirtschaftlichen auf andere Bereiche ausweiten sollte, müssten zweifellos militärisch-politische Entscheidungen getroffen werden. Doch vorerst sollte uns die sich aufgrund dieser Auseinandersetzungen global abkühlende Wirtschaft weitaus mehr Sorgen machen (oder anders gesagt: die sinkenden Ölpreise). Hinzu kommt, dass sich Nischen auftun: Wenn China aufhört, LNG in den USA zu kaufen (was es schon getan hat), warum sollten wir dann nicht Flüssiggas etwa von der Jamal-Halbinsel oder aus dem Ochotskischen Meer als Ersatz bereitstellen? Überhaupt haben wir viel Interessantes, was wir unseren chinesischen Genossen und Partnern anbieten können. Aber grundsätzlich gilt: Das ist wirklich nicht unser Krieg.“