Rumänischer Verteidigungsminister tritt zurück
Rumäniens Verteidigungsminister Vasile Dîncu ist am Montag zurückgetreten: Er könne nicht mehr mit Präsident Klaus Iohannis zusammenarbeiten, der auch oberster Befehlshaber der rumänischen Armee ist. Iohannis hatte Dîncu heftig gerügt, nachdem dieser Friedensgespräche zwischen dem Westen und Russland gefordert hatte. Die Ukraine sei nicht verhandlungsfähig, da sie nicht zu territorialen Zugeständnissen bereit sei, so Dîncu.
Posse erweist dem Land einen Bärendienst
Für Spotmedia ist der Zwist zwischen Dîncu und Iohannis ein unwürdiges Schauspiel:
„Wenn ein verantwortlicher Minister tatsächlich auf eine solche inhaltliche 'Ausweglosigkeit' stößt, tritt er entweder stillschweigend zurück, um Funktion und Staat zu schützen, oder er erklärt sehr deutlich, was er meint, um Spekulationen keinen Raum zu geben und nicht das ganze Land unter Verdacht zu stellen. … Doch nun spielt sich das gesamte groteske Spektakel im Verteidigungsbereich eines Nato-Landes ab, an dessen Grenze ein Krieg tobt. Ausgerechnet jetzt, wo Rumänien beweisen will, dass es die Reife besitzt, die östliche und härteste Grenze des Schengen-Raumes zu werden.“
Nato hat in Rumänien ein Problem
Die Streitigkeiten zeugen von einem Konflikt, der die Nato beunruhigen sollte, heißt es bei Adevărul:
„Wenn der Verteidigungsminister sagt, dass Rumäniens Präsident ängstlich und psychisch instabil ist und sich so unfähig zur institutionellen Zusammenarbeit zeigt, dass die Funktionsfähigkeit der Armee, die nationale Sicherheit und das Agieren der Nato-Truppen [im Land] gefährdet sind, dann hat die Nato inmitten eines militärischen Konfliktes ein riesiges Problem. ... Wir sollten uns nicht wundern, wenn in nächster Zeit aus dem Ausland Klaus Iohannis' Rücktritt gefordert wird. ... Nicht, damit er Nato-Generalsekretär werden kann, sondern um ihn auf dem Müllhaufen der Geschichte zu entsorgen. Krieg ist etwas für starke Anführer und nicht für instabile Charaktere, die die Nato gefährden.“
Zwist um Krieg und Frieden
Bei Mediafax mutmaßt der bekannte Journalist Ion Cristoiu:
„Die Erklärung von Vasile Dîncu, wie man mit der Ukraine Frieden erreichen könnte, hat den Präsidenten schon allein deswegen gestört, weil der Verteidigungsminister über Frieden sprach. Klaus Iohannis spricht nicht über Frieden. ... Iohannis, der Pressesprecher der USA, spricht nur und ausschließlich über Krieg. Er ist einer der kriegerischsten Nato-Köpfe. … Ist Vasile Dîncu der Sprecher jener internen Kräfte, die sich der kriegerischen Politik von Klaus Iohannis widersetzen?“