G7-Gipfel: Staaten demonstrieren Geschlossenheit
Die Vertreter der G7-Gruppe haben bei ihrem Gipfel in Hiroshima ihre Solidarität mit der Ukraine erklärt, kritische Distanz zu China gezeigt und sich erstmals zu atomarer Abrüstung verpflichtet. G7-Gastgeber, Japans Premier Fumio Kishida, sprach von einem "historischen Gipfel in der Friedensstadt". Kommentatoren sehen ein wichtiges Zeichen der Einigkeit.
Die größte Bedrohung ist China
Eine klare Haltung gegenüber China findet La Repubblica richtig:
„Die Aggressivität des Chinas von Xi Jinping (und auch seine Art, keine eindeutigen Antworten zu geben wie im Falle Russlands) stellt eine Bedrohung für die wirtschaftliche und militärische Sicherheit der Welt dar, gegen die sich die G7-Mitglieder verteidigen müssen. Die Botschaft ist klar: Wir wollen euch nicht schaden und eure wirtschaftliche Entwicklung nicht behindern und wir wollen euch auch nicht ausschließen. … Aber China darf uns nicht schaden, und wir müssen uns schützen, um Risiken für unsere Arbeitnehmer und Industrien zu vermeiden.“
Starke Einheitsfront
El Mundo schöpft Hoffnung:
„Der G-7-Gipfel schloss mit dem Bild einer starken Einheit, die sich angesichts der von Russland und China ausgehenden Bedrohungen auf universelle Grundsätze beruft. Das Gipfeltreffen steht für die Verteidigung der Rechtsstaatlichkeit, der Menschenwürde und der Menschenrechte, des freien Handels und für ein starkes Engagement für die Freiheit der Ukraine. ... Die heftige Reaktion der Sprecher Pekings und Moskaus gegen den Gipfel war ein Beweis für ihr Unbehagen angesichts dieser westlichen Front, die mehr denn je Zeichen der Einigkeit benötigt.“
Peking zu Recht am Pranger
Den harten Worten gegen China sollten jetzt auch Taten folgen, fordert La Libre Belgique:
„Die sieben stärksten Industriestaaten der Welt stellten einen Katalog an Beschwerden und Sorgen auf und ließen dabei nichts aus. … Gemeinsam mit dem erklärten Willen, die kritisch gewordene Abhängigkeit von der chinesischen Wirtschaft zu verringern, kann dieser Ausdruck von Klarheit, auch wenn er ziemlich spät kommt, nur begrüßt werden. Dies jedoch unter der Voraussetzung, dass den Worten bald Taten folgen und dass die egoistische Verfolgung nationaler Interessen durch die G7-Mitglieder die demonstrierte Einheit nicht zunichte macht.“
Existenzielle Herausforderungen
Für Público sollte der G7-Gipfel die Einigkeit des Westens gegenüber Russland und China demonstrieren:
„Die westlichen Staats- und Regierungschefs, die sich in der Ukraine-Frage mehr einig sind als in der Konfrontation mit China, wissen, dass die Zeit nicht auf ihrer Seite ist. Denn Unsicherheit ist, anders als in Diktaturen, charakteristisch für Demokratien. ... Was heute Konsens ist, ist es morgen vielleicht nicht mehr. Deshalb ist es wichtig, dass die Vertreter der freien Welt jetzt vor Verbündeten und Gegnern Einigkeit angesichts der existenziellen Herausforderungen durch Russland und China demonstrieren.“