Meloni auf Stippvisite bei Trump

Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni war am Wochenende bei Donald Trump auf dessen Anwesen Mar-a-Lago zu Gast. Die beiden Politiker demonstrierten bestes Einverständnis. Möglicherweise ging es bei dem Abendessen in Florida aber auch um einen Großauftrag des italienischen Staates für Trumps Busenfreund Elon Musk, was die Presse kritisch sieht.

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Rzeczpospolita (PL) /

Italien profitiert, die Regierungschefin noch mehr

Melonis guter Draht zu Trump stärkt Italien in der EU, schreibt Rzeczpospolita:

„Endlich geht der Traum Italiens, der drittgrößten Volkswirtschaft in der EU, in Erfüllung, zu einem bedeutenden politischen Akteur in Brüssel zu werden. Die italienische Premierministerin zählt auch darauf, dass sich die USA unter dem neuen Präsidenten nicht in den von ihr geplanten Umbau des Staates einmischen werden, bei dem sie unter anderem die Medien einer zunehmenden Kontrolle unterwerfen und die Unabhängigkeit der Gerichte aushöhlen will.“

Avvenire (IT) /

Aufruhr in Rom garantiert

Avvenire kommentiert den kolportierten Fünfjahresvertrag zwischen Italien und SpaceX:

„Von Bloomberg veröffentlichten Gerüchten zufolge hätte der Vertrag einen Wert von 1,5 Milliarden Euro. Damit wird an der Front Regierung-Opposition ein Sturm ausgelöst, der auch die nationale Sicherheit betrifft. Das Projekt würde ein hochgradig verschlüsseltes System für die Telefonnetze und Internetdienste der italienischen Regierung, die militärische Kommunikation und Satellitendienste für Notfälle umfassen. Nach Angaben der US-Nachrichtenagentur soll der Plan nach dem jüngsten Treffen zwischen Giorgia Meloni und Donald Trump in Mar-a-Lago beschleunigt worden sein. Von der italienischen Regierung kommt jedoch ein trockenes Dementi.“

Süddeutsche Zeitung (DE) /

Die EU braucht ein eigenes Satellitensystem

Ein Deal mit Elon Musks SpaceX wäre extrem riskant, warnt die Süddeutsche Zeitung:

„Musk geriert sich mittlerweile außer Rand und Band, er greift für Rechtspopulisten in Wahlkämpfe ein, er fordert Gefängnis für den britischen Premier. Sein Verhalten legt die Frage nahe, wofür er die von ihm geführten Firmen einsetzt und benutzt. SpaceX ist ein technologisch hervorragend entwickeltes Unternehmen, seine Starlink-Satelliten sind konkurrenzlos erfolgreich – aber soll Italien als übrigens dann erstes europäisches Land wirklich das Risiko eingehen, ausgerechnet Musk seine Kommunikation auszuliefern? Besser wäre es, die EU würde ihrem Mitglied Italien eine Alternative anbieten: indem endlich entschlossen ein eigenes Satellitensystem aufgebaut würde.“