Verändert die Krise die EU-Machtverhältnisse?
Auch wenn die Corona-Pandemie ganz Europa trifft, haben die Staaten doch sehr unterschiedliche finanzielle Möglichkeiten, die Krise zu bewältigen. Für Kommentatoren entscheidet sich jetzt, wer in Zukunft in der EU das Sagen haben wird.
Deutschland startet durch
Mit jedem Tag, den die Corona-Krise andauert, wird der Graben in Europa größer, warnt Eric Bonse auf seinem Blog Lost in EUrope:
„Während Deutschland durchstartet und immer neue Stützungsprogramme beschließt, liegt anderswo alles am Boden. Das bedeutet, dass sich nicht nur die wirtschaftliche und soziale Kluft vergrößert - sondern auch die politische. Schon jetzt unken manche, Deutschland könne im Zuge der Eurokrise [sic!] noch mehr Macht gewinnen, während fast alle andern verlieren. Da wirkt es kaum beruhigend, dass Deutschland am 1. Juli auch noch den EU-Ratsvorsitz übernimmt - im Gegenteil.“
Kopf jetzt nicht in den Sand stecken
Die Länder, die die Corona-Krise nutzen und sich verändern, werden gestärkt aus ihr hervorgehen, schreibt Trud hoffnungsvoll:
„Wir müssen die Krisenzeit nutzen, um strukturelle Reformen in der Gesellschaft voranzutreiben. Etwa durch die Förderung von Innovationen und Steuererlasse für Start-ups und innovative Unternehmen. ... Die Krise gibt uns die Chance, unser Haus aufzuräumen und eine bessere Zukunft für unsere Kinder zu schaffen. Jetzt wird entschieden, wer die führenden Länder der Zukunft sein werden - je nachdem, ob sie als Gesellschaft gestärkt aus der Krise hervorgehen werden oder den Kopf in den Sand stecken und auf die Rückkehr der guten alten Zeiten warten.“