Buhlen um die belarusische IT-Elite
Angesichts der Lage in Belarus und Repressionen speziell gegen prominente IT-ler wittern insbesondere Lettland und Litauen die Chance, Firmen anzulocken, die sich dort nicht mehr sicher fühlen. Vor allem Lettland kann mit niedrigen bürokratischen Hürden aufwarten und hat laut staatlicher Wirtschaftsagentur bereits einige feste Umzugszusagen. In der baltischen Presse ist nervöse Vorfreude zu erkennen.
Lettland überzeugt
Es sind nicht irgendwelche Unternehmen, die nun nach Lettland umsiedeln wollen, freut sich Neatkarīgā:
„Diesmal haben Firmen Interesse an Lettland gezeigt, die hier ein kleines Silicon Valley aufbauen wollen - und nicht nur eine Schweinemastanlage, für die sie zu Hause keine Erlaubnis bekommen. ... Die Chancen für Lettland stehen gut: Weil wir für Belarus ein Nachbarland mit einer ähnlichen Alltagskultur sind. Und weil wir ein EU-Mitgliedsstaat mit einer hinreichend liberalen Marktwirtschaft und einer entwickelten IT-Infrastruktur sind. Für belarusische Unternehmer könnte Lettland eine der ersten Adressen sein, wenn es darum geht, wohin sie umziehen sollen.“
Neue Dynamik für Litauen
Jetzt muss Litauen Gas geben und insbesondere belarusische IT-Firmen und -Spezialisten anlocken, erklärt Verslo žinios:
„Wenn solche Unternehmen nach Litauen umsiedeln, würde das unseren IT-Sektor beleben und interessanter für die Welt machen. Das würde auch den Wettbewerb stärken und die Nachfrage nach Programmierern und bestimmten Studienfächern steigern. Das alles würde auch allgemein den Konsum und das Leben in den Städten beleben, denn die neuen Unternehmen würden Einfluss auch auf andere Sektoren haben: den Finanzsektor, die Immobilienbranche, die Gastronomie. Und, nicht unwichtig: Dies würde auch das Image Litauens - als ein dynamisches junges Land - stärken.“