Ein lange vorbereiteter und technisch komplizierter Schritt ist am Wochenende ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen: Estland, Lettland und Litauen haben am Samstag die letzte Verbindung zum postsowjetischen Elektrizitätssystem, dem sogenannten Brell-Ring, gekappt und ihre Stromnetze mit dem übrigen Europa synchronisiert. Kommentatoren würdigen den Wechsel als historisch, betonen aber auch, dass damit neue Herausforderungen verbunden sind.

Zwei Wochen vor der Bundestagswahl haben sich die Kanzlerkandidaten von SPD, Olaf Scholz, und CDU/CSU, Friedrich Merz, ein Fernsehduell zur besten Sendezeit geliefert. Auf heftige Verbalattacken wurde verzichtet, mit mehr als 40 Prozent Zuschaueranteil war das Interesse an der Debatte hoch. Kommentatoren ziehen sehr unterschiedlich Bilanz.

US-Präsident Donald Trump hat in einem Interview erklärt, mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über eine Beendigung des Ukraine-Krieges gesprochen zu haben. Unklar blieb der Zeitpunkt des möglichen Telefonats. Der Kreml wollte das Gespräch weder bestätigen noch dementieren. Kommentatoren beleuchten Hintergründe und äußern sowohl Skepsis als auch vorsichtige Hoffnung.

Eigentlich hätte Klaus Iohannis im Dezember abtreten sollen, doch durch die Annullierung der Präsidentschaftswahl 2024 kam es zur Verlängerung. Für Rumäniens Rechtaußenparteien zu Unrecht: Sie beantragten eine Amtsenthebung, seien doch die maximal vorgesehenen zehn Jahre überschritten. Die liberale USR unterstützte den Antrag. Nun kam Iohannis der anstehenden Parlamentsabstimmung zuvor und kündigte seinen Rücktritt an. Gemischtes Presseecho.

Bei der Parlamentswahl im Kosovo ist die bisherige Regierungspartei zwar mit knapp 42 Prozent wieder stärkste Kraft geworden, hat aber die absolute Mehrheit verloren. Der links-nationale Premier Albin Kurti dürfte nun auf Koalitionspartner angewiesen sein. Zwei bürgerliche Parteien kamen auf je etwa 20 Prozent. Die Republik, die sich 2008 für von Serbien unabhängig erklärt hat, strebt eine EU-Mitgliedschaft an.

Donald Trump hat Elon Musk damit betraut, den US-Regierungsapparat effizienter zu gestalten. Sein Team bekam Zugriff auf vertrauliche Daten von US-Bürgern und soll bereits mehr als 40.000 Staatsdiener aus dem Job gedrängt haben. Das Ziel ist, die Staatsausgaben um zwei Billionen Dollar zu verringern sowie angebliche Verschwendung für Projekte wie Gleichstellungspolitik zu beenden.

Auf Einladung der spanischen Partei Vox haben sich am Samstag führende Vertreter einiger europäischer Rechtsaußen-Parteien versammelt, um sich unter dem von Trump inspirierten Motto "Make Europe Great Again" als politische Alternative für Europas Zukunft zu präsentieren. Kommentatoren betrachten die Zusammenkunft äußerst kritisch.

Im Dezember hatte der Streit um den französischen Haushalt zum Sturz der damaligen Regierung unter Michel Barnier geführt. Dessen Nachfolger François Bayrou hat dieselbe Hürde nun nach heftigem Streit überwunden. In der Nationalversammlung überstand er zwei Misstrauensvoten, anschließend stimmte der Senat dem Haushaltsplan zu. Stabile Verhältnisse sehen die Kommentatoren dennoch nicht.

Die Studentenproteste in Serbien dauern unvermindert an: Am Wochenende blockierten Demonstranten eine Brücke, weitere Aktionen sind geplant und Rentner gingen zur Unterstützung der Studierenden auf die Straße. Kommentatoren erklären, warum der Zorn inzwischen weit über den Protest auslösenden tödlichen Dacheinsturz am Bahnhof von Novi Sad hinausgeht.

Der neue syrische Interimspräsident Ahmed al-Scharaa hat Ankara besucht, wo ihn der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan offiziell empfing. Über einen möglichen Antrittsbesuch in Paris gab es zumindest Gespräche. Kommentatoren sehen einen raschen Wandel mit Gewinnern und Verlierern.

Beim Besuch von Israels Premier Benjamin Netanjahu brachte US-Präsident Donald Trump die Idee vor, die USA könnten den Gaza-Streifen in Besitz nehmen, um Kriegsschäden zu beseitigen und ihn in "die Riviera des Nahen Ostens" zu verwandeln. Das Weiße Haus erklärte später, es ginge um einen Wiederaufbau mit einer "vorübergehenden" Aussiedlung der Bevölkerung. Europas Medien erörtern Realitätsnähe und mögliche Motive des Vorschlags.

Mehr als vier Monate nach der Parlamentswahl ringt Österreich weiter um eine neue Regierung. Zunächst waren Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS gescheitert. Nun stocken die Gespräche zwischen der rechtspopulistischen FPÖ, die bei der Wahl die meisten Stimmen erhalten hatte, und der zweitplatzierten konservativen ÖVP. Die Landespresse erkennt schwer überbrückbare Gegensätze.

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