Kein Goldabbau: Rumänien siegt vor Schiedsgericht
Rumänien hat einen Schadenersatz-Prozess im Fall des gescheiterten Goldminenprojekts in Roșia Montană gewonnen. Das kanadische Unternehmen Gabriel Resources hatte vor dem Schiedsgericht der Weltbank eine Entschädigung von mehreren Milliarden US-Dollar verlangt, nachdem Bukarest nach landesweiten Protesten dem Projekt seine Unterstützung entzogen hatte. Kommentatoren zeigen sich erleichtert.
Zum Glück ist dieses Projekt vom Tisch
Alles sprach gegen die Mine, erinnert der Rumänische Dienst der Deutschen Welle:
„Roșia Montană wäre die größte Goldmine Europas über Tage geworden, mit vier Gruben, einer Zyanidanlage sowie einem riesigen 370 Hektar großem Rückhaltebecken für die Chemikalien. ... Was würde mit der Abraumhalde und dem Becken voller Zyanidrückstände nach Ende des Goldabbaus geschehen? Was, wenn der Damm des Beckens brechen und ein verheerendes ökologisches Unglück geschehen würde? … Eine Reihe von Studien zeigten die Ineffizienz des Bergbaus auf. Rumänien hätte ungefähr 20 Milliarden Euro aus dem gesamten Goldgeschäft erhalten, die innerhalb eines Jahres im Staatshaushalt ausgegeben worden wären. Roșia Montană dagegen wäre für immer verunstaltet worden.“
Das eingesparte Geld wird dringend benötigt
Auch Ziarul Financiar freut sich über den Erfolg vor dem Schiedsgericht:
„Der gewonnene Roșia Montană -Prozess ist die beste Nachricht zu Jahresbeginn. Wir waren alle besorgt, dass wir von unseren Steuergeldern für Bildung, Gesundheit und Infrastruktur fast sieben Milliarden Euro abzweigen und als Schadenersatz für einen Fall werden zahlen müssen, an den wir uns gar nicht mehr genau erinnern und für uns das Symbol schlechter Regierungsführung, Verantwortungslosigkeit, Dummheit und Verschwörung von Wirtschaftskriminellen ist. ... Wir müssen unsere Haushaltsgelder nicht opfern, obwohl uns vorab auf allen Medienkanälen gesagt wurde, dass wir den Prozess verlieren würden.“