Mark Rutte übernimmt als Nato-Generalsekretär

Führungswechsel bei der Nato: Nach zehn Jahren im Amt hat der Norweger Jens Stoltenberg den Posten des Generalsekretärs der Militärallianz an Mark Rutte übergeben. Was erwartet die Presse von dem früheren niederländischen Ministerpräsidenten in seiner neuen Funktion?

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De Standaard (BE) /

Pragmatiker am rechten Platz

De Standaard denkt, dass Rutte der richtige Mann für die großen Herausforderungen des Brüsseler Postens ist:

„Er verfügt über alle dafür nötigen Eigenschaften. Als echter Pragmatiker ist er sehr gut in der Lage, seine Vorgehensweise den Umständen anzupassen. Das ist die Strategie, die ihm so lange an der Spitze der niederländischen Regierung nutzte. Zweitens ist Rutte jedermanns Freund. Er hat eine flotte Persönlichkeit und kann mit allen. Und drittens kommt Rutte aus den Niederlanden, einem der am stärksten atlantisch ausgerichteten Länder Europas. Der vorrangige Vorwurf, den Rutte in seinen Den Haager Zeit entkräften musste, war ein Mangel an strategischer Vision.“

Spotmedia (RO) /

EU bekommt eine neue Rolle

Welche Erwartungen mit dem Neuen verknüpft sind, beschäftigt Spotmedia:

„In den Gängen des riesigen Nato-Gebäudes in Brüssel wird erwartet, dass nach dem Abgang von Jens Stoltenberg ein neuer Führungsstil Einzug hält, der nach einem Jahrzehnt 'norwegischer' Verwaltung, nun ein 'bisschen integrativer' ist, heißt es von einem Nato-Diplomaten. Mark Rutte ist ein bekannter Gast auf den Fluren der Nato und der EU, nachdem er 14 Jahre lang niederländischer Regierungschef war. Besonders gespannt ist man auf seinen Koordinierungsstil zwischen Nato und EU, da sich die EU immer stärker in Sicherheitsfragen engagiert. Sollte Donald Trump ins Weiße Haus zurückkehren, zählen die europäischen Verbündeten auf sein Verhandlungsgeschick, um die Einheit im Bündnis zusammenzuhalten.“