EPG-Gipfel: Starmer will engere Beziehung zur EU
Der neue britische Premier Keir Starmer hat sich beim Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) für eine Annäherung an die EU ausgesprochen. Er wolle die Bande des Vertrauens und der Freundschaft erneuern, die das Gefüge des europäischen Lebens zusammenhalten, erklärte Starmer in Blenheim Palace. Kommentatoren äußern sowohl Zuspruch als auch Ärger.
Neustart mit dem irischen Bruder
Starmer legt besonderes Augenmerk auf eine bessere anglo-irische Beziehung, freut sich Irish Examiner:
„Die beiden Regierungschefs [Simon Harris und Keir Starmer] vereinbarten, jährliche Gipfeltreffen abzuhalten und bei einer Reihe von Themen zusammenzuarbeiten, von Nordirland und den Beziehungen zur EU bis hin zur Migration ... – eine Annäherung wie sie mit den letzten konservativen Regierungschefs, ... niemals hätte stattfinden können. In einer Zeit, in der der russische Präsident Wladimir Putin die Angriffe im Osten verstärkt und eine weitere Präsidentschaft von Donald Trump im Westen wahrscheinlicher wird, beruhigt es, dass der neue britische Regierungschef sich wirklich für den Aufbau von Beziehungen und die Förderung des Vertrauens zu Irland und Europa einzusetzen scheint.“
Auf neue Antworten setzen
Dass Keir Starmer wieder an die EU heranrücken möchte, missfällt The Daily Telegraph:
„Jede einzelne Person, die er in sein Kabinett berufen hat, war gegen den Brexit, ebenso wie jeder Minister eines jeden Ressorts. Die Brexit-Befürworter mögen 52 Prozent der Wählerschaft ausgemacht haben, aber sie stellen lediglich 1 Prozent der Labour-Regierung. ... Dabei erfordern neue Herausforderungen neue Denkweisen. Es wäre also schade, wenn Starmers Ausgangspunkt eine erneue Zuwendung zur EU wäre und er damit die Konflikte und Auseinandersetzungen von 2016 aufwärmen würde, anstatt über neue Antworten auf die Herausforderungen einer zweiten Trump-Präsidentschaft nachzudenken.“