Angriff Irans: Hat Israel reagiert?
Nach dem iranischen Drohnen- und Raketenangriff auf Israel bleibt die Lage in Nahost weiter angespannt. US-Präsident Biden hatte das Land aufgefordert, nicht auf die Attacke zu reagieren. Am Freitag kam es auf einem Lufwaffenstützpunkt in der iranischen Region Isfahan zu Explosionen. Israel kommentierte die möglichen Angriffe nicht. Europas Presse wägt ab.
Zurück zum Stellvertreterkrieg
Politologe Iliya Kusa meint in Censor.net, dass die Eskalation im Nahen Osten sich ihrem Ende nähert:
„Die Netanjahu-Regierung könnte einer Deeskalation im Gegenzug für das grüne Licht der USA für eine Militäroperation in Rafah im südlichen Gaza-Streifen zugestimmt haben. ... Israelische Schläge gegen die iranischen Stellvertreter werden das übliche Format der Schläge gegen iranische Stellungen beibehalten, daher sollte man erwarten, dass sie in Syrien und im Libanon fortgesetzt und intensiviert werden. Es kehrt also alles zurück zum Format eines Stellvertreterkrieges, das sich als äußerst bequem und günstig für alle erwiesen hat.“
Israel hat verloren
Netanjahu hat seine Ziele nicht erreicht, erklärt Schriftsteller Tahar Ben Jelloun in La Repubblica:
„Im Konflikt zwischen der Hamas und Israel wissen wir, dass Netanjahu hart ist, auf niemanden hört und einen Krieg führt, der dem gesunden Menschenverstand widerspricht. Er setzt ihn fort, denn früher oder später wird er sich vor der Justiz seines Landes verantworten müssen und wahrscheinlich im Gefängnis landen. … Dabei hat Netanjahu diesen Krieg verloren. ... Er hat sein Ziel, die Hamas auszurotten, nicht erreicht. Objektiv betrachtet kann man sagen, dass die Hamas den Krieg gewonnen hat. ... Es ist ihr gelungen, die palästinensische Sache wieder auf die internationale Bühne zu bringen, und die Welt hat Unterstützung und Solidarität gezeigt.“
Der Einfluss des Westens schwindet
Der Nahe und Mittlere Osten entwickeln zunehmend eine eigene Dynamik, analysiert Expresso:
„Wir glauben immer noch, dass Washington und Brüssel einen großen Einfluss auf israelische und arabische Entscheidungen haben. In Wirklichkeit ist dieser Einfluss seit Beginn dieses Jahrhunderts im Schwinden begriffen. Israel ist ein gutes Beispiel für diesen regionalen Trend. Die Monarchien am Persischen Golf und der Iran schauen zunehmend auf den Indischen Ozean und Asien als Modelle für ihre eigene endogene Entwicklung. Dies wird nur mit Frieden möglich sein und vielleicht mit einer künftigen Regionalordnung, die weniger von Washington abhängt als die gegenwärtige. Die Angriffe auf Damaskus und Israel könnten diesen Prozess beschleunigen.“
Mehrere Optionen
Delfi schreibt:
„Israel steht vor der Versuchung, die Nuklearkomplexe des Irans zu zerstören. ... Ein weniger heikles Ziel wären die iranischen Drohnenfabriken, was für die Ukraine bereits eine gute Nachricht und für Russland ein Ärgernis wäre. ... Generell ist die Situation für die Ukraine günstig, da sich der Iran und Russland als Aggressoren positionieren, während Israel und die Ukraine Länder sind, die Luftangriffen ausgesetzt sind. ... Der Angriff vom 13. April bestätigt Washington, dass Israel mit seinen Warnungen ebenso recht hatte wie Litauen mit denen vor der russischen Aggression. ... Israel [könnte auch] Washington nachgeben und nicht zurückschlagen, aber im Gegenzug die Kritik der USA zum Schweigen bringen und die Hamas in Rafah eliminieren.“
Israel muss reagieren
Iran darf mit diesem Angriff nicht ungestraft davonkommen, warnt der Philosoph und Publizist Bernard-Henri Lévy in Le Point:
„Stellen wir uns vor, [Iran] betrachtet den Angriff nicht als desaströsen Fehlschlag, sondern als eine Art Generalprobe. Und nehmen wir an, es wiederholt diese Probe in sechs Monaten, in einem Jahr, sobald es technisch möglich ist, seine Drohnen und Raketen mit einsatzfähigen nuklearen Sprengköpfen auszustatten. Diese Aussicht stellt für Israel und die gesamte Region eine beängstigende Perspektive und eine existenzielle Bedrohung dar. Daher erscheint mir das Gefühl der 'feigen Erleichterung', das bei Israels Verbündeten vorherrscht, unvernünftig. ... Der Iran hat den Krieg erklärt. Es bleibt bedauerlicherweise keine andere Wahl als zu reagieren.“
Unverhoffte Unterstützung nicht gefährden
In Israel gibt es einen Stimmungsumschwung, berichtet der dort lebende Politologe Abbas Galliamow auf Facebook:
„Eine Umfrage der Hebräischen Universität Jerusalem ergab, dass die Israelis die unerwartet entstandene Konstellation sehr schätzen, in der eine ganze Koalition von Verbündeten – von den USA bis zu den arabischen Nachbarstaaten – ihnen half, einen feindlichen Angriff abzuwehren. Sie wollen dieses noch fragile Gefüge nicht aufs Spiel setzen. 74 Prozent der Befragten lehnen einen Vergeltungsschlag ab, wenn dadurch das neue Bündnis beschädigt würde. ... Normalerweise ist die öffentliche Meinung in Israel viel aggressiver: Die Mehrheit fordert anzugreifen. ... In diesem Fall jedoch nicht: Es ist zu schön, plötzlich nicht mehr allein, sondern unter Verbündeten zu sein.“
Stabiles arabisch-atlantisches Bündnis als Lösung
El País rät, den Krieg einzustellen und Allianzen zu vertiefen:
„Zu einer derart erfolgreichen Verteidigung gegen iranische Luftangriffe brauchte Israel eine breite Koalition mit den USA, Frankreich und Großbritannien sowie die heimliche Beteiligung von Jordanien, Saudi-Arabien und den Emiraten. ... Nichts würde dieses Ensemble jetzt so sehr stärken wie das Ende des Krieges und die Wiederaufnahme des Friedensprozesses. ... Ein stabiles arabisch-atlantisches Bündnis wäre abschreckender als jede israelische Militärantwort gegen den Iran und wäre die stärkste Versicherungspolice gegen einen Krieg in der Region. Sie würde ohne Eskalation abschrecken. Selbst unter den schlimmsten Umständen gibt es einen Ausweg, man muss ihn nur finden und nutzen.“
Scharade mit Nebenwirkungen
Die Lage wird nicht eskalieren, meint Analyst Gwynne Dyer in Cyprus Mail:
„Es wird keinen größeren Krieg geben – zumindest vorerst nicht, obwohl Netanjahu noch einige Karten ausspielen kann. Gut gemacht, Leute. Aber es gibt eine unvorhergesehene Folge dieser ausgeklügelten Scharade: Der Iran sieht jetzt wie ein Papiertiger aus, zumindest für die Öffentlichkeit zu Hause und anderswo. ... Der Hauptpreis dieser Operation besteht darin, dass Netanjahu einen großen Erfolg für sich beanspruchen und die öffentliche Aufmerksamkeit von der schrecklichen Situation im Gazastreifen ablenken kann. Sogar die Hungersnot, die künstlich geschaffen wurde, wird eine Zeit lang ignoriert. ... Ein echter Krieg zwischen den USA und dem Iran wäre jedoch weitaus schlimmer gewesen. Es reicht fürs Erste.“
Es gibt vier Optionen
Jutarnji list erörtert, wie Israel vorgehen könnte:
„Die iranischen Nuklearanlagen sind gut verteidigt und in Natanz in einen Berg eingegraben. Ein gescheiterter Angriff würde Netanjahu und [Verteidigungsminister] Galant zu Fall bringen. ... Die zweite Option ist ein Angriff auf iranische Kommandeure, die Armee oder Orte in- oder außerhalb Irans, was weniger Risiken birgt, aber auch weniger Resonanz in der israelischen Bevölkerung finden wird. Die dritte Option wäre eine Intensivierung der Angriffe auf die Hisbollah und andere iranische militärische Vasallen in Syrien und Irak oder ein Cyberangriff auf Iran. Die vierte Option wäre ein Angriff auf die Huthis in Jemen, was die USA trotz ihrer Aussagen, sie würden sich an einer israelischen Antwort nicht beteiligen, unterstützen würden.“
Eine Fortsetzung wäre unlogisch
24tv.ua meint, alle Seiten dürften mit dem aktuellen Stand der Dinge zufrieden sein:
„Die Logik legt nahe, dass es keine Fortsetzung des 'Milliarden-Dollar-Angriffs' [Kosten der Abwehr der iranischen Drohnen] geben wird. Der Iran hat seine Muskeln spielen lassen und sich selbst davon überzeugt, sein Gesicht gewahrt zu haben. Die USA haben gesehen, dass ihre Sicherheitsarchitektur im Nahen Osten mehr oder weniger funktioniert. Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien und sogar der Irak haben bewiesen, dass die USA und Israel ihnen näher sind als die Fanatiker in Teheran.“
USA kühlen die Hitzköpfe auf beiden Seiten
Radio Kommersant FM lobt ausdrücklich das Weiße Haus für seine Deeskalationspolitik:
„Moskau ist es gewohnt, Washington zu beschuldigen, die Lage in der Region destabilisieren zu wollen und dort Chaos zu säen, das zunächst lenkbar erscheint, dann aber in der Regel außer Kontrolle gerät – was Chaos ja ausmacht. ... Aber objektiv gesehen muss man zugeben, dass diesmal die US-Regierung die wichtigste stabilisierende Kraft ist, die sich (bisher erfolgreich) bemüht, die Hitzköpfe in Teheran und Jerusalem zu kühlen. ... Für den Westen wäre die Idealvariante gegenseitige Satisfaktion, bei der beide Seiten ihren Sieg erklären und damit einen Strich unter die aktuelle Konfrontationsrunde ziehen würden. Der Iran hat gezeigt, dass er dazu bereit ist – nun hängt alles von der Position Israels ab.“
Biden hält jetzt das Heft in der Hand
Auch Eleftheros Typos hofft auf die USA:
„Mit dem Angriff in Damaskus wollte Israels Premier eine überzogene Reaktion Teherans provozieren, um den Westen zu einer bedingungslosen Unterstützung zu zwingen. Bis zu einem gewissen Grad ist ihm das gelungen, denn an der Operation zum Abfangen iranischer Drohnen bzw. Raketen waren nicht nur die USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland beteiligt, sondern auch Jordanien. .... Nun muss Netanjahu zeigen, dass er keine Eskalation zur Mobilisierung der heimischen gespaltenen öffentlichen Meinung will, die in erster Linie ihn für das Drama der Geiseln und die internationale Diffamierung des jüdischen Staates verantwortlich macht. Die Europäer werden tun, was Biden ihnen sagt, und dieser hat die Pflicht, Netanjahu dazu zu zwingen, hier aufzuhören. Unsere Sicherheit hängt davon ab.“
Diplomatisch ist mehr zu holen als militärisch
Für Corriere della Sera ist klar, welches Vorgehen jetzt klug wäre:
„Die Vorstellung, dass die iranischen Ajatollahs fähige Politiker und große Strategen sind, hat sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Luft aufgelöst. Israel war dabei, den Gaza-Krieg zu verlieren, aber jetzt hat es die Initiative wieder in der Hand und kann wieder internationale Solidarität ernten. … Sollte Netanjahu beschließen, Rache zu üben, würde er den Vorteil, den er unerwartet für sich gefunden hat, praktisch wegwerfen. Es sind Diplomatie und politisches Geschick, die jetzt gefragt sind, um auf der neuen Situation aufzubauen und den Iran weiter zu isolieren – gemeinsam mit Washington, den sogenannten gemäßigten arabischen Ländern, London und Paris.“
Der Sturm könnte bei den Nachbarn losbrechen
Journalistin Nagehan Alçı befürchtet in Habertürk einen Stellvertreterkrieg im Libanon:
„Alle Augen richten sich auf den Iran und Israel, aber das wahre Chaos wird womöglich im Libanon ausbrechen. Ich meine nicht bloß, dass Israel den Libanon angreift. Die Entwicklungen zeigen, dass Israel Stellvertreterkriege führen und anstatt den Iran direkt ins Visier zu nehmen seine Aufmerksamkeit auf die libanesische Hisbollah richten könnte. Aber das Problem im Libanon ist nicht nur die Bedrohung von außen. Er ist im Inneren so aufgeheizt, dass er im Falle eines erneuten Bürgerkrieges genauso explodieren würde wie die israelischen Bomben und zum gefährlichen Katalysator im Dreieck zwischen Syrien, Iran und Israel würde.“
Netanjahu hat jetzt schon gewonnen, aber...
Le Figaro wägt ab:
„Die Regierung von Benjamin Netanjahu könnte sich mit einem glänzenden militärischen und diplomatischen Sieg zufrieden geben: Nicht nur Washington, sondern auch London, Paris und sogar Amman sind ihr zu Hilfe geeilt. ... Doch es bleibt der Affront des direkten Angriffs, die erklärte Haltung des Iran als unversöhnlicher Feind Israels und die Beständigkeit dieser als existenziell empfundenen Bedrohung. Israel könnte darin eine Gelegenheit und eine verstärkte Legitimität sehen, seinerseits das iranische Territorium anzugreifen, insbesondere die Einrichtungen des militärischen Atomprogramms. ... Hat sich das Risiko-Nutzen-Verhältnis so verändert, dass Netanjahu dieser alten Versuchung nachgibt?“
Flächenbrand vermeiden
Der Chefredakteur der Wochenzeitung Observator Cultural, Matei Martin, hofft auf Zurückhaltung Israels:
„Aus amerikanischer Sicht birgt ein weiterer israelischer Schlag gegen den Iran die Gefahr, dass der Krieg, der bisher weitgehend auf den Gazastreifen beschränkt ist, zu einem regionalen Flächenbrand ausufert. Eine Antwort Israels ist trotz der Versuche aus Washington, die Lage zu deeskalieren, nicht ausgeschlossen - sie ist sogar unvermeidlich, sagen die israelischen Hardliner. … Der israelische Botschafter bei der UN berief sich zwei Tage nach dem Angriff auf das 'Recht auf Vergeltung'. Aber wurde das Völkerrecht nicht gerade deswegen geschaffen, weil ein Weltfrieden nicht hergestellt werden kann, wenn jeder auf Vergeltungsrecht pocht? “
Sicherheit erfordert das Gegenteil von Eskalation
Israel sollte auf die USA hören und gezielt den Iran und die Hamas isolieren, rät Financial Times:
„Das erfordert, dass Israel einem Waffenstillstand im belagerten Gaza-Streifen im Gegenzug gegen die Freilassung der israelischen Geiseln zustimmt. Außerdem müsste Israel den Palästinensern eine politische Perspektive bieten, mit konkreten Schritten zur Gründung eines palästinensischen Staates. Im Gegenzug würden die arabischen Staaten, einschließlich Saudi-Arabien, ihre Beziehungen zu Israel normalisieren. Damit wäre der Grundstein für eine von den USA unterstützte israelisch-arabische Sicherheitskoalition gelegt, wie sie sich Israel schon lange wünscht. ... Israels Sicherheit und die Bündnisse, die es braucht, können nicht geschmiedet werden, wenn der Gaza-Krieg nicht beendet wird.“
Klarer Interessenkonflikt bei israelischer Regierung
Auch La Stampa sieht Israels Interesse an einer Koalition mit den arabischen Staaten, gibt aber zu bedenken:
„Dieses strategische Interesse steht jedoch im Gegensatz zu Netanjahus taktischem Interesse, seinen eigenen politischen Untergang hinauszuzögern oder zu vermeiden. Er scheint daher geneigt zu sein, weiterhin die israelische Ultrarechte zu unterstützen, für die die Möglichkeit eines palästinensischen Staates ein No-Go ist. Von der Entscheidung, wie dieser Knoten zu lösen ist, wird in hohem Maße die Fähigkeit abhängen, die iranischen Pläne in der Region einzudämmen.“
Das muss Konsequenzen haben
Der Spiegel kann mit all den klugen Ratschlägen zur Mäßigung nicht viel anfangen:
„Dabei wird verkannt, dass Iran (und die Hisbollah) bei dem Angriff nur einen kleineren Teil ihrer gefährlichen ballistischen Raketen verschossen haben. Ein künftiger Angriff könnte viel gewaltiger ausfallen. Schon um diese Gefahr – von der atomaren gar nicht zu reden – zu begrenzen, wird Israel gezwungen sein, einen Gegenschlag zu führen, der der iranischen Führung klarmacht, dass die Nacht vom Samstag Konsequenzen hat. Auf welchem Wege, zu welchem Zeitpunkt, mit welchem Ziel und mit welchen Mitteln, das wird die spannende Frage der kommenden Zeit.“
Riskante Reaktion sanktionieren
Der Westen muss Israel unter Druck setzen, fordert Trouw:
„Es wird Zeit, dass Biden harte Bedingungen an die Militärhilfe für Israel knüpft. Der Westen hat großes Verständnis gezeigt für Israels Forderungen und Wünsche, aber leider mangelt es an Gegenseitigkeit. Als souveränes Land hat Israel das Recht, seinen eigenen Kurs zu bestimmen, aber das Prinzip gilt auch für den Westen. Wenn Israel sich also entscheidet, doch erneut riskante Aktionen zu unternehmen und dabei die Ratschläge seiner Verbündeten in den Wind zu schlagen, dann muss es auch bereit sein, die Konsequenzen alleine - und ohne westliche Hilfe - zu tragen. “
Auswirkungen auf globale Wirtschaft
Was Israel jetzt tut, hat auch Konsequenzen für Europas Energieversorgung, schreibt Kauppalehti:
„Inoffiziell hat der Iran mitgeteilt, dass sein massiver Raketen- und Drohnenangriff diese Serie von Vergeltungsschlägen nun beendet habe, aber es ist keineswegs sicher, dass Israel das auch so sieht. ... Der Iran ist derzeit der viertgrößte Ölproduzent in der Opec. ... Israel könnte einen Vergeltungsangriff auf die iranische Energieinfrastruktur starten, was Auswirkungen auf die weltweite Ölversorgung, die Preise und vor allem auf die Wirtschaft der Eurozone in einem Umfang haben könnte, der über Irans Bedeutung als Ölproduzent hinaus geht.“